Continental testet autonome Fahrzeuge auf Autobahn

Teststrecken bieten nur beschränkte Möglichkeiten

von - 25.04.2018
Continental wiederum bringt den "Cruising Chauffeur", ein in Serienfahrzeuge eingebautes System, auf Niedersachsens Autobahnen - und mittelfristig auf die Landstraßen. Derzeit entsteht zwischen den Städten Hannover, Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter ein Testfeld für das automatisierte Fahren. Schrittweise würden dafür Autobahnteilstrecken mit Bundes- und Landstraßen zu einem Netz von etwa 280 Kilometern Länge ausgebaut. "Die Möglichkeiten auf einem Testgelände gehen einem relativ schnell aus", erklärte Scholl. Ziel sei, mit den bislang zwei Testfahrzeugen unauffällig auf öffentlichen Straßen "mitzuschwimmen".
Auf der Autobahn angelangt meldet das System, dass es bereit sei - dann übernimmt es das Steuer. Ausgerüstet mit fünf Kameras und mehreren Radarsensoren habe das Auto bis zu 250 Meter Strecke nach vorn und nach hinten im Blick, erklärte der 26 Jahre alte Mechatroniker. Den Auftrag zum Spurwechsel - etwa beim Überholen - muss bislang noch der Fahrer geben, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 130 Stundenkilometern. Schert ein anderer Wagen kurz vor dem Testfahrzeug ein, stellt dieses den Sicherheitsabstand wieder her - auch wenn es dafür teils abrupt bremsen muss. Und: Der "Cruising Chauffeur" meldet auch, wann der Fahrer wieder übernehmen soll.
Wohl ein gutes Zeichen: Passagiere selbstfahrender Testwagen beschreiben das Erlebnis meist als langweilig, weil die Fahrt so ereignislos verlaufe. Tatsächlich ist es eher unspektakulär. Scholl macht aber klar: "Es gibt immer wieder neue Szenarien, die man noch nie erlebt hat." Seien es aggressive Raser oder knappes Einscheren - vermutlich wäre es wesentlich einfacher, wenn nur automatisierte Fahrzeuge unterwegs wären. Aber das dürfte noch dauern.
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