OneMap

Allianz für globales Kartensystem gegründet

von - 24.05.2018
Vernetzte Straßen
Foto: Sahacha Nilkumhang / shutterstock.com
Das autonome Fahren soll einen einheitlichen Kartendienst bekommen. Die neu gegründete OneMap Allianz will bis 2020 eine Lösung mit detaillierten Informationen zu fast einer Million Kilometern des globalen Straßennetzes bieten.
Das Thema Autonomes Fahren wird derzeit heiß diskutiert. Jeder möchte irgendwie mitmischen. Ob dies nun Google mit seiner Schwesterfirma Waymo, der Fahrdienstvermittler Uber oder auch Konzerne aus der Automobilbranche wie BMW, GM oder Continental sind. Autonomes Fahren funktioniert jedoch nur dann, wenn die Fahrzeuge auf detailliertes Kartenmaterial zurückgreifen können. Zu diesem Zweck wurde nun die OneMap Allianz gegründet, die bis 2020 ein globales Kartensystem schaffen will.
Federführend bei der OneMap Allianz ist das Technologieunternehmen Here. Ursprünglich zu Nokia gehörend, befindet sich der Konzern nun unter der Führung aus einem Konsortium von Audi, BMW und Daimler. Bei OneMaps außerdem mit an Bord sind regionale Partner wie SK Telecom (Korea), NavInfo (China) und Pioneer/ Increment P (Japan).
Die Allianz habe sich dazu verpflichtet, einen globalen und dynamischen Kartendienst zu schaffen. Dieser soll künftig allen Herstellern von autonomen Fahrzeugen zur Verfügung gestellt werden. Bestehende Karten wären vor allem darauf ausgelegt, Informationen über die jeweiligen Strecken zu liefern. Der Dienst von OneMap soll hingegen mit hochpräzisen Karten punkten. Diese können zum Beispiel die genaue Anzahl der verfügbaren Fahrspuren oder auch Information über die Beschaffenheit der Straße übermitteln.

Universeller Kartendienst

In der Regel verfügen autonome Fahrzeugsysteme über eine Kombination aus LIDAR, Radar, Sensoren, Kameras und andere Messinstrumente, um sich selbst sowie andere Fahrzeuge genau zu identifizieren und zu lokalisieren. Um das Auto schlussendlich jedoch an das gewünschte Ziel zu bringen, werden genaue Karten benötigt. Bisher sind die Automobilhersteller dazu gezwungen, derartige Daten selbst zu generieren und bereitzustellen, oder aber auf Drittanbieter zurückzugreifen. Es gebe jedoch kein Unternehmen, das eine universelle Kartenlösung für alle Autobauer anbietet. Dieses Problem will die Vereinigung nun beheben. Nicht zuletzt sollen mit dem neuen Dienst auch Kompatibilitätsschwierigkeiten zwischen den verschiedenen Systemen und Fahrzeugen beseitigt werden.
Laut Hersteller werden die Kartendaten über die HD Live Maps von Here ausgespielt. Damit sollen mehr als 620.000 Meilen (etwa 997.793 Kilometer) des weltweiten Straßennetzes abgedeckt werden. Ein besonderer Fokus liege auf Nordamerika, Europa, Südkorea, Singapur und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Lösung soll keineswegs statisch sein, sondern sich mit der Zeit selbst optimieren können. Von den Autos gesammelte Daten, wie etwa eine Veränderung in der Anzahl der Spuren, sollen dafür in den Dienst integriert werden.
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