Windows-Synthesizer erzeugt Gesang

Die Software Vocaloid 3.0 nutzt als Synthesizer Sprachalgorithmen, um am Windows-PC künstlichen Gesang zu erzeugen, der menschlicher Sprache ähneln soll. Eine auf diesem Weg vom Programm erzeugte Audiodatei kann man wie ein herkömmliches Musikstück abspielen oder als WAV-Datei exportieren. Die Software für Windows XP, Vista, 7 und 8 kostet rund 90 Euro.

Um mit Vocaloid Gesang nachzuahmen, muss die Software mit den passenden Noten und dem gewünschten Liedtext versorgt werden. Der entsprechende Editor erlaubt es, passend zu den Texten auch Effekte wie Bibrato, Flexion oder Tremolo hinzuzufügen, um so für die gewünschte Betonung zu sorgen. Dynamik und Tonlage der Stimme lassen sich auf diese Weise an die eigenen Vorstellungen anpassen. Damit der Nutzer die Noten nicht von Hand eingegeben muss, kann die Software MIDI-Dateien importieren.

Eingesetzt wird das Programm bislang Hauptsächlich zum Erzeugen von Hintergrundgesang. In Japan werden dem Anbieter zufolge bereits Konzerte gegeben, die inklusive Gesang vollständig aus dem Rechner stammen. Die Urheberrechte an den mit Vocaloid erzeugten Dateien gehören der Software-Lizenz zufolge dem Benutzer. Der künstliche Gesang wird also wie ein mittels Musik-Synthesizer erschaffener Klang behandelt.

Die für die hierzulande üblichen Sprachkonventionen angepasste Programmversion 3.0 nutzt die Stimme „Yuzuki“, die auf einem japanischen Vorbild basiert, also nicht von Grund auf für Deutschland entwickelt wurde.

Wir zweifeln ein wenig daran, dass die Software menschliche Stimme in deutscher Sprache so perfekt simuliert, dass kein richtiger Sänger mehr zum Mikrofon greifen muss.