In-Ear-Kopfhörer mit Lärmreduktion

Bose bringt mit dem QuietComfort 20i einen neuartigen In-Ear-Kopfhörer mit eingebauter Lärmreduktion auf den Markt. Er lässt sich mit Smartphones, Tablets, MP3-Playern, aber auch am PC und Notebook verwenden. Schaltet man die Ohrstecker ein, misst eine Schaltung über Mikrofone außen am Gehäuse und im Ohrbereich die jeweiligen Geräusche und verringert elektronisch den Großteil der Umgebungsgeräusche. Das funktioniert sogar, wenn man selbst keine Musik hört: In-Ears aufsetzen, einschalten – und schon kann man sich etwa im Flugzeug oder bei einer Bahnfahrt auf die Arbeit konzentrieren oder in Ruhe Musik hören.

Bislang hatte Bose bereits einen ohrmuschelumschließenden sowie einen ohraufliegenden Kopfhörer mit aktiver Geräuschreduktion im Angebot, die Lärmverminderungstechnik im neuen Modell soll laut Hersteller aber ein Stück weit effektiver arbeiten. Bei der Vorstellung in München konnten wir die neuen QuietComfort 20i selbst ausprobieren.

Der Tragekomfort mit den vormontierten Gummigehöradaptern war in den gut 15 Minuten, die wir die QuietComfort 20i nutzen konnten, angenehm – Ohrgummis mit kleinen Halteärmchen in drei Größen gehören zum Lieferumfang. Obwohl die Stecker nicht komplett im Ohr sitzen, sondern ein wenig herausragen, wackelt oder drückt nichts. Beim Einsetzen ins Ohr fällt die gute passive Geräuschabschirmung auf.

Der eigentliche Clou offenbart sich aber erst beim Einschalten der elektronischen Geräuschdämmung: Ruhe. Die Nebengeräusche während der Produktvorführung und beim Testen im Nebenraum wurden in beachtlichem Umfang abgeschwächt. Im Unterschied zum Vorgängermodell QuietComfort 15 kann das Noise Cancelling im QuietComfort 20i auch Sprache von anderen Personen im Raum besser herausfiltern. Trotz etlicher plappernder Kollegen im Raum schaffen die neuen In-Ears einen Eindruck, von der Außenwelt weitgehen abgekoppelt zu sein. So kann man etwa im Café oder bei einem Stadtbummel entspannt Musik hören, ohne die Lautstärke aufdrehen zu müssen.

Will man sich mit anderen unterhalten oder vom Drumherum etwas mitbekommen, drückt man eine Taste an der Kabelfernbedienung, über die man die Songwiedergabe steuern und Telefonate annehmen kann. Damit wird das Noise Cancelling vorübergehend minimiert, bis man die Taste erneut betätigt – Bose nennt das Ganze etwa sperrig „Aufmerksamkeitsmodus“.

An der Soundqualität mit unseren eigenen Probe-Songs hatten wir nichts auszusetzen, allerdings auch noch keine direkten Vergleichsmöglichkeiten mit anderen In-Ears. Die schon bei leiser Zuspielung gut vernehmbaren, bei mehr Volumen aber nicht verzerrenden Bässe hinterließen einen vielversprechenden Eindruck.

(Fotos: Bose)

Die In-Ears kommen in einer kleinen Stofftasche mit Reißverschluss daher. Die Ohrstecker sind über ein Kabel mit einem kleinen Kästchen verbunden, in dem die Elektronik zur Lärmreduktion samt fest eingebautem Lithium-Ionen-Akku steckt, und locker das in eine Hosentasche passt. Der Akku versorgt das System für rund 16 Stunden mit Energie und lässt sich per Netzteil oder Micro-USB-Anschlusskabel in zwei Stunden aufladen.

Bose will die QuietComfort 20i im Sommer in separaten Versionen für Apple- und Android-Smartphones für rund 300 Euro auf den Markt bringen.

300 Euro ist kein Pappenstiel, allerdings hat es Bose geschafft, die ohnehin schon gute Geräuschdämmung ein ganzes Stück weit zu verbessern und in handliche In-Ears zu packen. Man muss sich einen Kopfhörer in dieser Preisliga leisten wollen, doch bei In-Ears mit Lärmreduktion gibt es zum QuietComfort 20i derzeit keine Alternative.