HomePod überzeugt beim Sound und schwächelt bei Siri

Trotz HomePod-Optimierung Schwächen bei Siri

von - 19.06.2018
Apple HomePod Siri
Ob "Hey Siri" oder ein Fingertipper zum Aufwache auf den Deckel: Der HomePod wird überwiegend per Sprache gesteuert.
(Quelle: Andrea Wanecke / dpa )
Die deutsche Siri auf dem HomePod krankt unterdessen an allen Schwächen ihrer iPhone-Schwester - nur dass sie bei reiner Sprach-Kommunikation ohne eingebundenes Display deutlich auffälliger sind. Der englischen Siri spendierte Apple im vergangenen Jahr eine natürlichere Aussprache und andere Verbesserungen. Auf Deutsch spricht Siri dagegen oft holperig, leicht mechanisch und mit falsch betonten Worten. Der Kontrast wird besonders deutlich im Vergleich zur flüssigen Sprache von Amazons Alexa - bei der man genauso wie beim Google Assistant auch schnelle Rückfragen loswerden kann, ohne dass sie noch einmal das Weckwort hören muss. Auch Siri kann sich den Kontext für eine gewisse Zeit merken - muss aber bei jeder Frage erst mit "Hey, Siri" angesprochen werden.
Die Siri des HomePod ist stärker auf den Betrieb in einem Lautsprecher zugeschnitten. Man kann sie unter anderem fragen, von welchem Künstler der aktuelle Song ist oder um Musik für bestimmte Stimmungen bitten. Beim Stereo-Betrieb reagiert standardmäßig der linke HomePod auf die Siri-Anfrage. Wenn man allerdings die Sprachassistentin manuell per Fingerdruck auf den rechten Lautsprecher aktiviert, merkt sich das HomePod-Paar dies für die folgenden Aufrufe.
Will man vom HomePod die Nachrichten hören, bedient sich Siri standardmäßig beim Deutschlandfunk, kann aber alternativ auch auf andere Quellen wie "Tagesschau in 100 Sekunden" zurückgreifen. Fragt man nach der Fahrzeit zu einem Ort, berücksichtigt Siri nur das Auto als Verkehrsmittel - zu anderen Optionen wie öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fußweg kann man bisher nicht umschalten.

Wecken mit Musik nicht möglich

Wie auch auf dem iPhone kann HomePod-Siri nur einen Timer gleichzeitig stellen - während bei Amazons Echo/Alexa-Kombination auch mehrere möglich sind. Etwas überraschend für einen vernetzten Lautsprecher kann man sich nicht mit Musik wecken lassen. Immerhin hat Apple aber dafür gesorgt, dass zum Beispiel bei einer Party die Songwünsche der Gäste nicht auf die Personalisierung von Apple Music abfärben - die "Home"-App enthält eine entsprechende Einstellung.
Die HomePods können auch für die Sound-Ausgabe von der Fernsehbox Apple TV genutzt werden - sind allerdings bisher auf Musikwiedergabe zugeschnitten. Ein TV-Modus, bei dem unter anderem die Dialoge zentriert und Sound-Effekte optimal präsentiert werden, ist noch in der Beta-Phase. Der Ton von Games, die man auf dem Apple TV spielt, wird auch bei angeschlossenen HomePods auf dem Fernseher ausgegeben.
Eine Debatte nach dem Start in den USA gab es um Kreise, die der HomePod auf einigen Untergründen aus Holz hinterließ. Apple erklärt das damit, dass Öle zwischen dem Silikon im Fuß und der Oberfläche interagieren. Die Abdrücke könnten einige Tage später von allein verschwinden - oder es könne helfen, den Untergrund abzuwischen.
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