Apple schickt 80 Kamera-Autos nach Deutschland

Start von Look Around in Deutschland noch offen

von - 29.07.2019
Apple Kamerafahrzeuge
Ab sofort schickt Apple Kamerafahrzeuge in Deutschland auf die Straßen.
(Quelle: Andrej Sokolow / dpa )
Der bayerische Landesdatenschützer Thomas Kranig betonte, sollte sich der Konzern für den Start von Look Around in Deutschland entscheiden, "dann müsste neben einer transparenten und rechtzeitigen Information auch eine leicht zugängliche Widerspruchsmöglichkeit von Apple, wie Google dies für den Dienst Street View angeboten und ungesetzt hat, bereitgestellt werden."

Vor dem Start der Kamerafahrten in Deutschland war Apple mit dem Bayerischen Landesamt für Datenschutzaufsicht in Kontakt. Die Informationen aus den Fahrzeugen werden auf Apples Server in den USA geladen. «Die Daten werden verschlüsselt in den Fahrzeugen gespeichert und nur bei Apple intern weiterverarbeitet. Der Verschlüsselungsschlüssel ist nach unseren Informationen nur in Besitz von Apple», erklärte das Landesamt. Federführend für Apple in Europa ist die irische Datenschutzbehörde. Das Landesamt in Bayern würde alle Beschwerden aus Deutschland an sie weiterleiten.
Die Autos sind neben Foto-Kameras mit Laser-Radaren ausgestattet, die ihre Umgebung in 3D abtasten. Die auch unter dem Namen Lidar bekannten Geräte werden unter anderem in selbstfahrenden Autos eingesetzt. Die Fahrzeuge zeichnen zudem per GPS ihren Aufenthaltsort auf. Andere Daten werden laut Apple nicht erhoben.

Löschung per E-Mail beantragen

Wer vermutet, von der Kamera eines Apple-Autos aufgenommen worden zu sein und das Bild einsehen oder löschen lassen will, kann das bei dem Konzern unter anderem per E-Mail beantragen. Dabei muss man den Ort und den ungefähren Zeitpunkt der Aufnahme angeben. Die Fahrzeuge meiden zudem Zeiten, an denen man davon ausgehen kann, viele Passanten ins Bild zu bekommen - etwa Samstagnachmittage in der Innenstadt.
Der Start von Googles Street View Mitte 2010 wurde von der Debatte um das Recht auf Verpixelung nicht nur der Gesichter, sondern auch der Wohnhäuser überschattet. Die Straßenzüge deutscher Städte in dem Dienst weisen seitdem zahlreiche Lücken auf. Google schickte danach zwar mehrfach wieder Kamerawagen nach Deutschland, nutzte die Bilder aber nur, um das Kartenmaterial zu verbessern. Die veröffentlichten Street-View-Fotos wurden nicht aufgefrischt, und es wurden bisher auch keine Pläne dafür bekannt.
Vor Deutschland fuhren Apples Kamerawagen in Europa bereits Straßen in Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Kroatien und Slowenien ab.
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