GIF, PNG, JPG - welches Dateiformat wofür?

Welches Format für welchen Zweck?

von - 19.10.2015
Wahl des richtigen Formats
Formatwahl: Die Wahl des richtigen Formats ist nicht immer einfach.
Schön und gut. Aber welches Format ist jetzt für welchen Zweck? Das sind die gängigen, in alphabetischer Reihenfolge und im Schnelldurchgang:

BMP: Das sind Bitmap-Grafiken, wie Windows diese früher auch im Zeichentool Paintbrush erzeugt hat. Diesen sollten Sie heute nicht mehr begegnen. Falls doch, lassen Sie Gnade walten und wandeln die BMPs in verlustfreie TIFs um. Die werden von allen ernst zu nehmenden Bildbearbeitungsprogrammen und Betriebssystemen verstanden.

EPS: Steht für Encapsulated PostScript. Das ist weniger ein Grafik- als eine Art Druckseitenformat und ist mit PDFs verwandt. EPS können Sie bei fertig gestalteten Grafiken, wie zum Beispiel Logos verwenden, aber auch bei gelayouteten Dokumenten, um diese an Druckereien zu schicken. Die nehmen aber je nach Auftrag zum Teil lieber PDFs oder gar JPGs.

GIF: Das war früher das wohl am häufigsten angetroffene Format im Web. Balken, Icons, Verzierungen mit wenigen Farben, solches hat man in GIF-Dateien gespeichert. Durch die geringe Farbanzahl kamen kleine Dateigrößen zustande. Auch war es lange das einzige Format, welches (auch im Internet Explorer) das Anzeigen transparenter Bildbereiche erlaubte. Heute sollte man um GIFs eher einen Bogen machen, da PNG diese fast restlos abgelöst haben. Eine einzige Ausnahme gibt es: Gegen "animierte GIFs" (kürzeste Filmchen von oft nur wenigen Bildern) ist derzeit noch kein benutzerfreundliches Kraut gewachsen.

JPG/JPEG: Das Fotoformat schlechthin. Ist es eine Fotografie, muss es JPG sein, sonst hat es im Internet eigentlich nichts zu suchen. Nur in Ausnahmefällen kann man anstelle von JPG bei Fotos auch PNGs nehmen, etwa bei Thumbnail-Bildern. Und natürlich bei allem, wofür PNGs besser geeignet sind. Siehe: PNGs.
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Farbraum konvertieren: Die Fotos werden vom RGB- in den YCbCr-Farbraum konvertiert. Im Y-Kanal wird die Helligkeit des Bildes gespeichert. In den Kanälen Cb und Cr wird die Abweichung in den blauen Bereich und in den roten Bereich gespeichert.
Farbton mitteln (Farben-Subsampling): Das Foto wird in Blöcke von vier Bildpunkten eingeteilt. Aus den Farbtönen aller vier Bildpunkte wird ein Mittelwert gebildet. Der Mittelwert ersetzt dann die ursprüngliche Farbe.
Foto in Blöcke teilen: Das Foto wird nochmal in Blöcke unterteilt, diesmal Blöcke mit 8 mal 8 Bildpunkten. Aus den 64 Helligkeitswerten eines Blocks werden Frequenzen gebildet. Vom Auge kaum wahrnehmbare Ausschläge werden entfernt.
Werte mitteln (Diskrete Kosinustransformation): Aus den Frequenzen wird ein Mittelwert gebildet. Jeder Bildpunkt wird dann nur noch als Differenz zum Mittelwert dargestellt. Es braucht weniger Platz, die Differenz zu speichern als den ursprünglichen Helli

Profi-Wissen :

JPEG — digitale Fotos komprimieren

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Aber aufgepasst: Soll ein Foto gut aussehen – sei es in Print oder im Web – sollten Sie beim Speichern nur ganz vorsichtig an der Komprimierungsschraube drehen. Vergessen Sie nicht: Nachträgliches Runterrechnen und -komprimieren geht immer – aber verlorene Bildinformationen bekommen Sie durch Hinaufrechnen nicht wieder zurück.

PDF: Das "Portable Document Format" taucht in dieser Aufzählung nur auf, weil EPS auch drinsteht. Eigentlich kennt man PDFs als Seitenlayout-Endformat für allerlei Druck-Erzeugnisse. E-Papers kann man teils als PDF lesen. Aber diese PDF-Dateien können auch Grafiken enthalten. Es gibt Druckereien, die ein fertiges Layout gerne als PDF entgegennehmen. Es ist explizit nicht zum Bearbeiten von Bildern gedacht – nur zur Weitergabe fertiger Layouts.
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PDF-Inhalte: Ein PDF-Dokument enthält Texte, Linien und Formatierungen. Schriftarten, Bilder und Videos sind als Dateien eingebettet. Javascript bringt Interaktivität in ein PDF und Metadaten legen unter anderem fest, auf welcher Seite das PDF startet, we
Ein PDF basiert auf Postscript. Die Seitenbeschreibungssprache definiert das Aussehen einer Seite mit Hilfe von Druckbefehlen. So legt der Befehl setfont etwa Schriftart und -größe fest. Mit moveto wird der Text platziert und mit show ausgegeben.
Vektoren und Raster: In einem PDF sind grafische Elemente und auch Schriften als Vektorgrafik angelegt. Vorteil: Vektorgrafiken lassen sich ohne Qualitätsverlust vergrößern und verkleinern. Rastergrafiken, etwa Fotos, bieten zwar mehr Details, lassen sich
Formulare: Wenn ein PDF Eingabefelder enthält, kann der Anwender Daten hinzufügen. Solche Formulare – etwa ein Mitgliedsantrag – lassen sich bequem am Bildschirm ausfüllen. Mit Javascript lassen sie sich auch gleich als E-Mail verschicken.

Profi-Wissen :

PDF — Portable Document Format

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PSD: Eine PSD-Datei ist ein "Photo Shop Document". Wenn Sie ein Foto oder eine Grafik in PhotoShop bearbeiten, lassen Sie es am besten so lange wie möglich in diesem Format. Da können Sie nach Herzenslust Ebenen hinzufügen mit allerlei Bearbeitungsschritten und Elementen. Erst für die Zielverwendung exportieren Sie Ihr Werk zum Beispiel in ein JPG, ein PNG oder TIF.

PNG: Heutzutage ist das Format "Portable Network Graphics" das Standardformat im Web. Logos, Banner, Icons, Balken und so weiter dürften heute konsequent PNGs sein. Fotos trifft man zum Teil auch als PNG an, wobei sich für jene meistens JPG besser eignet. Genau wie GIFs unterstützen auch PNGs transparente Bildbereiche. PNGs kennen aber mehr Farben als GIFs.

TIF/TIFF: Das "Tagged Image File Format" hat im Web hingegen wieder weniger zu suchen, jedenfalls nicht für die direkte Anzeige von Bildern. Man trifft TIFs aber sehr häufig als Download im Pressemitteilungsbereich von Produktherstellern an. Layouter mögen hochauflösende Produktbilder im TIF-Format. TIFs sind somit fast nur fürs Druckwesen interessant.

XCF: "eXperimental Computing Facility" ist das Hausformat des freien Bildbearbeitungsprogramms The Gimp, analog zum PSD-Format beim PhotoShop. Auch in XCF-Dateien können Sie in mehreren Ebenen Transparenzbereiche, Texte, mehrere Bildelemente und Bearbeitungsschritte stapeln. Exportieren Sie das Bild erst ins beabsichtigte Zielformat, wenn es am Bildinhalt nichts mehr zu korrigieren gibt.
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