Sicherheit

Weniger Spam, mehr Suchmaschinen-Schadware

von - 08.03.2011
Der klassische Versand von Spam-Nachrichten per E-Mail geht zurück. Stattdessen konzentrieren sich Angreifer auf lukrativere Gebiete: Suchmaschinen und Twitter.
Jeder fünfte Suchbegriff führt zu schädlicher Software, melden die Sicherheitsexperten der Barracuda Networks in ihrem Jahresesbericht für 2010. Eines von 1.000 Suchergebnissen leitete die Surfer zu Schadsoftware weiter. Dabei steigt der Anteil schädlicher Software stetig: Die Anzahl der Malware, die in Suchmaschinen gefunden wird, ist von 145,7 im Juni auf 226,3 im Dezember 2010 gestiegen - ein Zuwachs von 55 Prozent in einem halben Jahr. Dabei ist Google am stärksten betroffen: 38 Prozent des Anteils der schädlichen Software entfielen auf den Software-Riesen. Bei Yahoo sind es 30 Prozent, auf Bing entfielen 24 Prozent. Twitter beherbergt 8 Prozent des Malware-Anteils.
Die Experten haben überdies 26 Millionen Twitter-Konten ausgewertet, um Auskünfte über die Verbreitung schädlicher Software in dem Kurznachrichten-Netzwerk zu erhalten. Dabei stellen sie wachsende Aktivität fest - sowohl bei den legalen Nutzern, als auch bei jenen, die illegale Geschäfte machen. Die Hälfte der Twitter-Nutzer haben mehr als zehn Follower, 79 Prozent der Nutzer twittern seltener als einmal am Tag. Die Kriminalitätsrate bei Twitter war Ende 2009 gesunken, stieg in der Zwischenzeit aber wieder an - im zweiten Halbjahr 2010 stieg sie um ein Fünftel von 1,6 auf 2 Prozent.
Die gute Nachricht betrifft den Spam, den Kriminelle per E-Mail verschicken: Der Anteil der Spam-Mails ist von 52 Milliarden im Juli 2010 auf 26 Milliarden im Dezember desselben Jahres zurückgegangen. Für die Fachleute ist das ein Zeichen dafür, dass sich die Kriminellen auf Bereiche konzentrieren, in denen sie eine hohe Rendite zu erwarten haben - etwa auf das Manipulieren von Suchmaschinenergebnissen oder auf Dienstleistungen wie Twitter.
Wer den vollständigen Jahresbericht lesen will, findet das 79-seitige PDF auf der Homepage der Fachleute von Barracuda Labs.
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