Sicherheit

Sicherheitsbedenken beim Smartscreen-Filter

von - 26.08.2012
Sicherheitsbedenken beim Smartscreen-Filter in Windows 8
Ein Sicherheitsexperte warnt vor dem in Windows 8 standardmäßig aktivierten Smartscreen-Filter. Bei der Programm-Installation sendet dieser Daten über die heruntergeladene Software an Microsoft.
Die Smartscreen-Technik hat Microsoft bereits mit dem Internet Explorer 8 eingeführt. Seitdem warnt der IE vor gefährlichen Websites. Mit dem Internet Explorer 9 kam dann die Warnung vor böswilligen Downloads hinzu. In Windows 8 hat Microsoft den Smartscreen-Filter jetzt auf Systemebene eingebaut. Windows-Smartscreen prüft standardmäßig jeden Download. Es spielt dabei keine Rolle, über welchen Browser der Nutzer die Dateien heruntergeladen hat. Wer eine heruntergeladene Datei aus unbekannter Quelle installiert, erhält eine Warnmeldung und kann dann entscheiden, ob er das Programm trotzdem installieren möchte. Bei digital signierten oder als unbedenklich bekannten Dateien gibt es keine Warnmeldung.
Der kanadische Sicherheitsexperte Nadim Kobeissi kritisiert die Funktion des Smartscreen-Filters in Windows 8. Für ihn stellt es einen Eingriff in die Privatsphäre dar, wenn Microsoft darüber informiert wird, welche Programme die Nutzer aus dem Internet herunterladen und installieren. Bei der Prüfung wird nach der Analyse von Kobeissi der eindeutige Hash-Wert der Datei, der Dateiname, eine eventuell vorhandene digitale Signatur und die IP-Adresse des PCs an Microsoft übermittelt.
In seinem Blogbeitrag bemängelt Kobeissi außerdem, dass die Datenübertragung mit dem als unsicher geltenden SSLv2-Protokoll durchgeführt wird. Kurz nach Veröffentlichung des Artikels hat Microsoft aber offenbar auf das sichere SSLv3 umgestellt.
Nutzer, die eine Übermittlung der Daten an Microsoft nicht wünschen, können Windows-Smartscreen abschalten. Das geht in der Systemsteuerung über den "Wartungscenter" und "Windows SmartScreen-Einstellungen ändern".
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