Ramnit spioniert Facebook-Konten aus

Eine neue Mutation des seit 2010 bekannten Computerwurms Ramnit hat sich auf Facebook-Angriffe spezialisiert. Dabei geht es Angreifern um den Diebstahl von Login-Daten der Nutzer-Accounts. Laut den Sicherheitsexperten von Seculert sollen bereits mehr als 45.000 Konten betroffen sein. Bevorzugte Opfer sind Facebook-Nutzer aus Großbritannien und Frankreich. In anderen Ländern sollen bisher nur vier Prozent der Konten Opfer eines Angriffs geworden sein.

Microsofts Malware Protection Center (MMPC) Win32/Ramnit.A:bezeichnet Ramnit als Multi-Komponenten-Malware. Sie ist in der Lage Windows-Programme und ebenso HTML-Seiten zu infizieren. Der Wurm stiehl Informationen wie gespeicherte FTP-Zugangsdaten und die Inhalte von Browser-Cookies. Dabei will Ramnit vor allem an Benutzernamen und Kennwörter gelangen. Die Kriminellen können dann über die Facebook-Konten Links auf Malware-Sites verbreiten. Da viele Facebook-Nutzer den gleichen Benutzernamen und das gleiche Passwort auch bei anderen Internet-Diensten oder sogar beim Online-Banking verwenden, sind auch diese Konten in Gefahr. Es ist nicht auszuschließen, dass die Ramnit-Verbreiter genau darauf spekulieren. Denn im August 2011 sah es eine Mutation des Ramnit-Wurms gezielt auf Zugangsdaten von Banken ab.

Facebook hat eine Kompromittierung zahlreicher Konten bestätigt und die Nutzer bereits informiert. Nach Angaben von Facebook habe der Wurm aber nur veraltete Daten ausspionieren können und sich auch nicht über Facebook verbreitet. Wie sich Ramnit genau verteilt und wie der Wurm funktioniert, ist bisher nicht bekannt. Diese Details fehlen im Seculert-Bericht. Als Schutz vor den Ramnit-Auswirkungen ist es auf jeden Fall sinnvoll, in nächster Zeit Links auf Facebook-Seiten nicht blind zu folgen. Auf der Seite Facebook Security gibt Facebook generelle Sicherheitstipps, die für mehr Sicherheit bei der Facebook-Nutzung sorgen können.