Windows 7 und 8

Vier Ideen für die RAM-Disk

von - 14.08.2013
Eine RAM-Disk ist ein Laufwerk, das nur im Arbeitsspeicher existiert. Wie Sie eine RAM-Disk einrichten und wofür Sie sie einsetzen können, das lesen Sie hier.
Eine RAM-Disk stellt einen Teil des Arbeitsspeichers unter Windows so zur Verfügung, als handle es sich um einen tatsächlich vorhandenen Datenträger. Die RAM-Disk bekommt also einen Laufwerkbuchstaben. Eine  solche RAM-Disk lässt sich als SSD-Ersatz, als SSD-Schoner, als Datenschredder oder als Programme-Turbo verwenden.
RAM-Disk: Den hier geöffneten Datenträger mit dem Buchstaben „R:“ gibt es gar nicht. Es handelt sich in Wirklichkeit um einen Teil des Arbeitsspeichers
RAM-Disk: Den hier geöffneten Datenträger mit dem Buchstaben „R:“ gibt es gar nicht. Es handelt sich in Wirklichkeit um einen Teil des Arbeitsspeichers
Wie das funktioniert, welche Software Sie dazu benötigen und wie Sie die RAM-Disk dann einsetzen, lesen Sie in diesem Artikel.

Was ist eine RAM-Disk?

Eine RAM-Disk ist ein virtueller Datenträger. Das bedeutet, dass keine physische Entsprechung wie eine Festplatte, eine SSD, ein USB-Stick oder ein DVD-Laufwerk existiert. Die RAM-Disk existiert lediglich im Arbeitsspeicher.
Dazu zweigt zum Beispiel ein Programm wie RAM Disk einen Teil des Arbeitsspeichers ab und stellt ihn als Datenträger bereit, der von Windows einen eigenen Laufwerkbuchstaben bekommt. Die RAM-Disk
verhält sich wie ein ganz normales Laufwerk. Mit dem Windows-Explorer und anderen Programmen lassen sich auf der RAM-Disk dann Ordner und Dateien erstellen, bearbeiten und auch löschen.
Es gibt aber zwei Unterschiede zu normalen Datenträgern. Erstens wird eine RAM-Disk durch Treiber und Programme simuliert. Sie ist also erst verfügbar, wenn Windows und das RAM-Disk-Programm gestartet wurden. Festplatten und SSDs stehen schon nach der Initialisierung des Rechners durch das BIOS oder UEFI bereit, sodass sich dort ein Betriebssystem installieren lässt.
Zweitens gehen alle Dateien und Ordner, die Sie auf einer RAM-Disk speichern, direkt nach dem Ausschalten des Rechners verloren. Denn RAM ist ein flüchtiger Speicher, der seine Daten nur dann behalten kann, wenn er unter Strom steht.

RAM-Disk schneller als SSD

Tempovergleich: Im direkten Vergleich erreichte eine RAM-Disk auf unserem Testsystem die 61-fache Leserate einer Festplatte und die 12-fache Leserate einer SSD
Tempovergleich: Im direkten Vergleich erreichte eine RAM-Disk auf unserem Testsystem die 61-fache Leserate einer Festplatte und die 12-fache Leserate einer SSD
Eine RAM-Disk ist schnell – sehr schnell. Denn die Dateien werden direkt in den Arbeitsspeicher geschrieben und direkt aus dem Arbeitsspeicher gelesen. Die Datenrate liegt also um ein Vielfaches höher als bei SSDs und Festplatten.
Heute üblicher DDR3-Arbeitsspeicher mit einem Takt von 1600 MHz erreicht eine maximale Datenrate von 25.600 MByte/s, als RAM-Disk verwendet schaffte er in unserem Test lesend immerhin 5861 MByte/s. Gute SSDs kommen hingegen auf um die 500 MByte/s, schaffen also nur ein Zwölftel der Datenrate der RAM-Disk.

Keine dauerhafte Speicherung

Der Flüchtigkeit der RAM-Disk lässt sich entgegenwirken. Dazu wird beim Herunterfahren von Windows der gesamte Inhalt der RAM-Disk in eine Image-Datei geschrieben. Zwar verliert die RAM-Disk nach dem Ausschalten des PCs trotzdem ihren Inhalt, es existiert aber eine vollständige Kopie der Daten in einer Datei, die auf der Festplatte oder der SSD gespeichert wird.
Beim nächsten Start des PCs initialisiert das Tool RAM Disk die RAM-Disk neu, liest die beim letzten Ausschalten geschriebene Image-Datei ein und kopiert den gesamten Inhalt in die neu initialisierte RAM-Disk.
Verwandte Themen