Neue Techniken in Windows 8

Das Dateisystem ReFS

von - 31.08.2012
Bislang nur für Windows-8-Server verfügbar: das robuste Dateisystem ReFS.
Das Dateisystem NTFS ist schon knapp zwanzig Jahre alt. Microsoft hat mit Windows 8 ein neues Dateisystem entwickelt. Es heißt ReFS — Resilient File System. Resilient bedeutet so viel wie unverwüstlich oder belastbar. Das neue Dateisystem basiert auf NTFS und ist in weiten Teilen zu NTFS kompatibel. So unterstützt ReFS unter anderem die NTFS-Funktionen Bitlocker-Verschlüsselung, Zugangskontrolle und symbolische Links. Andere Funktionen, beispielsweise Objekt-IDs, Kurznamen, Verschlüsselung auf Dateiebene oder Hardlinks, gibt es in ReFS nicht. Vorrangiges Ziel von ReFS ist laut Microsoft die Datensicherheit. Die Daten sollen künftig ständig verifiziert und im Fall einer Beschädigung automatisch mit Hilfe von Prüfsummen korrigiert werden. ReFS unterstützt Datenträger mit einer Größe von bis zu 256 Zettabyte (ZByte). Eine ZByte-Festplatte, die es freilich noch gar nicht zu kaufen gibt, hätte die Kapazität von einer Milliarde 1-TByte-Festplatten. Dateinamen dürfen unter ReFS 32.000 Zeichen lang sein. Sie könnten also den Text von zehn com!-Seiten in einem Dateinamen unterbringen. Dateien dürfen auf ReFS-Datenträgern 16 Exabyte (EByte) groß sein. Ein Exabyte entspricht 1.000.000 TByte.
ReFS: Das neue Dateisystem wird vorerst nur für Windows-8-Server verfügbar sein
Aber: Das Dateisystem ReFS wird vorerst nicht auf PC-Systemen verfügbar sein. Es ist zunächst Servern vorbehalten. Das hat mehrere Gründe: Wechseldatenträger lassen sich derzeit nicht mit ReFS formatieren. Außerdem kann von einem ReFS-Datenträger nicht gebootet werden. NTFS-Festplatten lassen sich auch nicht einfach in ReFS-Datenträger konvertieren. Sie müssen deshalb neu formatiert werden.
PCs mit Windows 8 werden daher nur Datenträger mit NTFS erstellen können. Allerdings sollen sie auf Festplatten mit ReFS-Dateisystem zugreifen — sofern sie an einen Server mit ReFS-Festplatte angeschlossen sind.
Microsoft hat angekündigt, die Beschränkungen von ReFS schrittweise aufzuheben. Zunächst soll ReFS in die PC-Version von Windows als Option für Datenpartitionen implementiert werden. In einem weiteren Schritt soll die Boot-Option folgen — dann ließe sich ReFS auch für die Systempartition von Windows verwenden.
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