Was sich durch die Windows-10-Migration ändert

Updates und Support-Ende von Windows XP/7

von - 02.10.2015
Besser updaten: Mit der Einstellung „Übermittlung von Updates“ (Update Delivery Optimization) lassen sich Mehrfach-Downloads der gleichen Pakete vermeiden.
Besser updaten: Mit der Einstellung „Übermittlung von Updates“ (Update Delivery Optimization) lassen sich Mehrfach-Downloads der gleichen Pakete vermeiden.
Bereits ab Windows 10 Pro können Systembetreuer Update for Business nutzen. Sie können so – auch mit Hilfe der individuell angepassten Gruppenrichtlinien – sehr genau steuern, wie die Updates der Windows-10-Systeme in ihrem Netzwerk ablaufen sollen. Es lässt sich dann beispielsweise mit der Einstellung „Übermittlung von Updates“ (Update Delivery Optimization) festlegen, ob ein System die benötigten Updates auch von anderen PCs im lokalen Netzwerk oder über das Internet beziehen darf. Diese Einstellmöglichkeit ist besonders für kleinere Unternehmen interessant, die selbst keine Server für die Verteilung der Updates bereitstellen wollen oder können. Die Updates werden dann grundsätzlich nach einem ähnlichen Prinzip verteilt, wie es auch beim kollaborativen Filesharing-Protokoll BitTorrent angewandt wird.
Microsoft versichert, dass durch eine spezielle Verschlüsselung und kryptografische Kennzeichnung auch auf diese Weise nur echte und nicht kompromittierte Updates auf die Systeme gelangen können. Wenn sie sich nicht auf die Aussagen von Microsoft verlassen, können Administratoren diesen Verteilungsweg natürlich auch abstellen.
Für IT-Verantwortliche begrüßenswert: Die LTSB-Version (Long Term Servicing Branch) von Windows 10 Enterprise stellt die Spracherkennungs-Assistentin Cortana nicht bereit.
Für IT-Verantwortliche begrüßenswert: Die LTSB-Version (Long Term Servicing Branch) von Windows 10 Enterprise stellt die Spracherkennungs-Assistentin Cortana nicht bereit.
Weitere Änderungen bei den Updates für Business-Kunden: Mit den Long-Term-Servicing-Branch-Versionen (LTSB) – aktuell gibt es eine LTSB-Version von Windows 10 Enter­prise – stellt Microsoft Windows-Editionen zur Verfügung, die besonders für sicherheitskritische Systeme geeignet sein sollen. Sie bieten dem Administrator den vollständigen Enterprise-Support und die Sicherheits-Updates sowie im Rahmen des Mainstream- und Extended Supports für fünf Jahre die Gewissheit, dass keine neue Funktionen eingeführt werden. Damit behält die IT-Administration die volle Kon­trolle darüber, wann sie welche Features beispielsweise über den System Center Configuration Manager ausliefern will, während die Sicherheits-Updates per WSUS (Windows Server Update Service) auf die Systeme gelangen.
Eine ebenfalls neue Update-Möglichkeit nennt Micro­soft Current Branch for Business. Diese Methode steht auch Business-Kunden zur Verfügung, die in ihrem Netzwerk Windows 10 Pro einsetzen. Hierbei werden funktionale Updates erst dann zur Verfügung gestellt, wenn sich im Consumer-Bereich – wo sie über das nicht abschaltbare Update verteilt werden – keine Probleme mehr zeigen. Aber auch auf die Ergebnisse eigener Testläufe mit solchen Updates können Administratoren zunächst warten, bevor sie diese für die Systeme mit Current Branch for Business freigeben – was wiederum in Zusammenarbeit mit WSUS ermöglicht wird.

Support-Ende

Bereits zur CeBIT im März haben die Migrations-Spezialisten von Matrix42 mehr als 1200 Unternehmen aus der DACH-Region – Konzerne sowie mittlere und kleine Firmen – befragt, wie ihre Planung in Bezug auf Windows 10 aussieht. Fast jedes zweite Unternehmen gab an, man plane einen Umstieg auf das neue Microsoft-Betriebssystem. Dabei sind es, so ein weiteres Ergebnis der Befragung, weniger die neuen Features von Windows 10, die sie dazu veranlassen, als vielmehr das Support-Ende für Windows XP und Windows 7. Dies gab knapp ein Drittel der Unternehmen als primären Grund für einen Wechsel zu Windows 10 an.
Zu ganz ähnlichen Ergebnissen, wenn auch mit einer etwas anderen Gewichtung, kommen die Analysten von IDC. Im Juni hat IDC eine Umfrage zum Thema PCs durchgeführt und dazu CIOs und IT-Entscheider bezüglich ihrer Erwartungen an Betriebssysteme befragt. Diese aktuelle Studie hat ergeben, dass 39 Prozent der Unternehmen in Deutschland ihre PCs innerhalb von zwölf Monaten auf Windows 10 migrieren möchten, während 31 Prozent keine Änderungen vornehmen wollen. Diese Zahl reflektiere, so IDC, die hohen Erwartungen an das neue Windows und den großen Bedarf an Verbesserungen, vor allem nachdem Windows 8 nur sehr zurückhaltend angenommen worden sei. Es sei der höchste Prozentsatz im Vergleich zu allen anderen Windows-Versionen und anderen Betriebssystemen.
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