Windows 10 für Firmen – Top oder Flop?

Windows 10 ist ein Betriebssystem für alle Geräte

von - 30.04.2015
Große Familie: Windows 10 wird künftig auf zahlreichen mobilen und stationären Geräten zu finden sein.
Große Familie: Windows 10 wird künftig auf zahlreichen mobilen und stationären Geräten zu finden sein.
Als einen Pluspunkt von Windows führt Microsoft ins Feld, dass es künftig nur noch ein System für alle Geräte gibt, also für PCs, Notebooks, Tablet-Computer, Smartphones, die Spielekonsole Xbox One, das Konferenzsystem Surface Hub und die Augmented-Reality-Brille Hololens.
Damit ist Microsoft der erste Hersteller, der es schaffen könnte, ein und dasselbe Betriebssystem auf den unterschiedlichsten Geräten zu betreiben. Selbst bei Apple läuft auf dem iPhone oder iPad ein anderes System als auf den Notebooks und PCs. Doch die Vereinheitlichung bei Micro­soft bringt sowohl Vorteile wie Nachteile.
Eine gemeinsame Plattform lässt sich zunächst einmal viel einfacher betreuen und auf dem neuesten Stand halten. Aufgrund des gleichen Systemkerns kann Microsoft Updates und Patches für Windows kostengünstiger erstellen, da nicht mehr für jede Plattform andere Entwickler eingesetzt werden müssen.
Ein System für alle Geräte: Windows 10 erkennt die unterschiedlichen Geräte automatisch und installiert alle benötigten Komponenten wie Treiber und Tools.
Ein System für alle Geräte: Windows 10 erkennt die unterschiedlichen Geräte automatisch und installiert alle benötigten Komponenten wie Treiber und Tools.
Außerdem vereinfacht sich dadurch auch das Verteilen der Patches. Im Idealfall ist nur noch ein WSUS-Server nötig, um die unterschiedlichen Geräte zu bedienen und aktuell zu halten. Diese neue Technik ist besonders für Unternehmen interessant, die ihr Patch-Management selbst in die Hand nehmen und die Updates zentral an die Clients verteilen. Einerseits lassen sich auf diese Weise gewünschte Updates unternehmensweit schnell ausrollen, andererseits kann man, falls nötig, Patches einfach blocken, etwa weil sie Probleme mit Software verursachen, die im Unternehmen eingesetzt wird.
Neben dem Update-Komfort bietet dieses Konzept auch für die Bereitstellung von Software-Images erhebliche Vorteile. So sparen sich die IT-Verantwortlichen eine Menge Arbeit beim Ausrollen angepasster System-Images, da das Master­Image auf der gleichen Windows-Version basiert.
Verschiedene Betriebsmodi: Je nachdem ob eine Tastatur angeschlossen ist oder nicht, passt Windows die Bedienung an.
Verschiedene Betriebsmodi: Je nachdem ob eine Tastatur angeschlossen ist oder nicht, passt Windows die Bedienung an.
Unterschiede gibt es eigentlich nur bei der Optik und im Funktionsumfang, der von den genutzten Geräten abhängig ist. Die im Unternehmen eingesetzte Software dagegen ist geräteübergreifend nutzbar. So lässt sich Office auf allen Plattformen gleichermaßen verwenden – egal ob es sich um ein Tablet, ein Smartphone oder ein Notebook handelt.
Das bedeutet konkret: In dem Image auf der Setup-DVD sind alle Daten enthalten, die man braucht, um das Windows auf verschiedenen Geräten zu installieren. Während des Set­ups erkennt Windows das Gerät und dessen spezifische Hardware selbstständig und installiert die passende Windows-Version samt allen benötigten Gerätetreibern.
Der derzeit größte denkbare Nachteil der Vereinheitlichung ist, dass diese große Basis viele Angriffspunkte für Kriminelle bietet. Wenn sie erst einmal eine Sicherheitslücke gefunden haben, dann stellt diese theoretisch nicht nur eine akute Gefährdung für PCs oder Tablets dar, sondern gleich für alle Geräte mit Windows 10.
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