Die besten Backup-Tools im Vergleichs-Test
Geschwindigkeitsvorteil und Wiederherstellung
von Markus Selinger - 03.09.2015
In einem Unternehmen werden die Dateisicherungen meist von der Workstation auf ein Netzwerklaufwerk geschrieben. Je schneller das funktioniert, desto weniger ist das Netzwerk unter Last. Im Test dauerte das Sichern von 10 GByte Einzeldateien mit der Lösung von Novastor etwas über 5 Minuten, bei Paragon 10 Minuten und bei O&O Software über 20 Minuten. Muss ein Admin viele Daten sichern, müsste er mit O&O Software sein Netzwerk viermal so lange belasten wie etwa mit Novastor. Die Lösung von Langmeier arbeitete zwar ebenfalls extrem schnell, die getestete Professional-Version kann aber nicht auf geschützte Netzlaufwerke zugreifen.
Die Zeiten für das Voll-Backup einer 17-GByte-Partition schwankten bei den fünf Produkten enorm – zwischen knapp 5 Minuten und über 30 Minuten. Den Bestwert erzielte zwar die Lösung von Langmeier, allerdings wird die Image-Datei nicht komprimiert. Die Lösung von Novastor ist bei voller Komprimierung nur unwesentlich langsamer. Die Image-Datei ist dabei etwa 30 Prozent kleiner.
Ein Administrator muss meist nur eine wichtige gelöschte Datei oder einen Ordner wieder herbeizaubern oder das System ist komplett beschädigt. Ein Voll-Backup eines Systems für ein Desaster Recovery wird in der Regel nur monatlich angelegt. Die Arbeitsdaten hingegen sollten täglich gesichert werden. In einigen Fällen ist es sogar nötig, dass Dateien über den gesamten Tag hinweg als Versionen gespeichert werden.
Funktionsumfang der Tools
Alle Produkte im Test können geplant bootbare Images schreiben und auch inkrementelle Datei-Backups. In puncto Dateiversionierung sieht es magerer aus. Eine direkte Dateihistorie schreibt das Produkt von Langmaier. Novastor erstellt inkrementelle Backups, bei denen es ein Tool ermöglicht, mit Hilfe einer Timeline auf bestimmte Versionen einer Datei zuzugreifen. Bei Acronis muss man dafür ein separates Sync-Tool nutzen, das dann die Daten an einem anderen Speicherort synchronisiert und dabei Dateiversionierung unterstützt.
Die besten Backup-Tools im Vergleich |
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Acronis True Image 2015 |
Langmeier Backup 9 Professional |
O&O DiskImage 10 |
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Systemunterstützung (max. 20 Punkte) |
18 |
20 |
16 |
Backup-Möglichkeiten (max. 30 Punkte) |
23 |
30 |
14 |
Wiederherstellung (max. 20 Punkte) |
20 |
8 |
16 |
Zusatzfunktionen (max. 25 Punkte) |
13 |
6 |
15 |
Festplatten-Werkzeuge (max. 5 Punkte) |
2 |
0 |
0 |
Gesamtpunktzahl (max. 100 Punkte) |
76 |
64 |
61 |
Note |
Gut |
Befriedigend |
Befriedigend |
Preis-Leistungs-Verhältnis |
Gut |
Ausreichend |
Ausreichend |
Ein Desaster Recovery im Außendienst ist nur bedingt möglich. Hier helfen die Techniken von Acronis und Paragon: Beide legen eine bootbare Partition an, auf der sich das Recovery-Programm und eine Datensicherung befinden. Per Tastendruck stellt man so ganze Systeme wieder her. Alle Produkte bieten natürlich zur Datenrettung auch Notfallmedien an. Mit Hilfe interner Funktionen lassen sich damit schnell bootbare USB-Sticks, CDs, DVDs oder startfähige ISO-Dateien anlegen. Im Test klappte das Erstellen von Rettungsmedien durchweg fehlerfrei.