Windows 7 auf SSD installieren

Windows 7 für SSDs optimieren

von - 26.07.2011
Windows 7 läuft jetzt auf einem Solid State Drive. Doch es gibt noch einiges zu tun. Schalten Sie zum Beispiel einige Dienste ab, um die Lebensdauer der SSD zu erhöhen.

TRIM-Befehl aktivieren

Crystal Disk Info: Wenn das Tool unter „Eigenschaften“ den Eintrag „TRIM“ zeigt, unterstützt Ihr SSD den TRIM-Befehl. Er teilt dem SSD-Kontroller mit, welche Speicherzellen er löschen kann
Wenn Sie in Windows Dateien löschen, markiert Win-dows die Dateien nur als gelöscht und zeigt sie nicht mehr an. Die Daten selbst bleiben jedoch auf der Festplatte, bis sie irgendwann überschrieben werden.
Ein Überschreiben wie bei herkömmlichen Festplatten funktioniert bei Solid State Drives aber nicht. Die Speicherzellen müssen erst ausdrücklich gelöscht werden, bevor sie wieder beschreibbar sind. Damit sinkt die Geschwindigkeit der SSD im Lauf der Zeit um bis zu 30 Prozent.
Abhilfe schafft der TRIM-Befehl: Dieser Befehl teilt dem Kontroller der SSD mit, welche Speicherzellen er löschen kann. Somit stehen die Speicherzellen beim nächsten Schreibvorgang sofort zu Verfügung und müssen nicht erst umständlich gelöscht werden. Alle neueren Solid State Drives unterstützen den TRIM-Befehl.
Windows-Treiber: Nur wenn Windows den Treiber „pciide.sys“ — wie in diesem Beispiel — oder „msahci.sys“ nutzt, verwendet Ihr System den TRIM-Befehl
So überprüfen Sie, ob Ihre SSD TRIM unterstützt und ob Windows 7 den TRIM-Befehl korrekt nutzt: Installieren Sie auf der Festplatte das kostenlose Tool Crystal Disk Info. Das Tool startet automatisch nach der Installation. Crystal Disk Info zeigt im Hauptfenster viele Informationen zum verbauten Solid State Drive an. Wenn das SSD den TRIM-Befehl unterstützt, dann sehen Sie unter „Eigenschaften“ den Eintrag „TRIM“.
Nun überprüfen Sie noch, ob Windows 7 den korrekten Treiber mit TRIM-Unterstützung verwendet. Öffnen Sie dazu den Geräte-Manager mit [Windows Pause] und einem Klick auf „Geräte-Manager“. Klicken Sie unter „IDE ATA/ATAPI-Controller“ mit der rechten Maustaste jeweils auf alle Einträge „Standard-Zweikanal-PCI-IDE-Controller“ und wählen Sie „Eigenschaften“ aus. Wechseln Sie zum Register „Treiber“ und klicken Sie auf „Treiberdetails“. Windows zeigt nun an, mit welchen Treibern es die SSD anspricht. Damit Sie den TRIM-Befehl nutzen können, muss hier unter anderem der Treiber „C:\Windows\(…)\pciide.sys“ oder „C:\Windows\(…)\msahci.sys“ stehen. Nur diese Treiber unterstützen nämlich TRIM.
Wenn in der Liste keiner der beiden Treiber auftaucht, dann installieren Sie für alle mit „Standard-Zweikanal-PCI-IDE-Controller“ bezeichneten Geräte per Klick auf „Treiber aktualisieren…“ den Treiber neu. Es startet ein Assistent. Die Treiber liegen im Verzeichnis „C:\Windows\System32\drivers“.

Unnötige Dienste abschalten

Überflüssige Dienste löschen: Einige Windows-Dienste wie die Defragmentierung bringen bei Solid State Drives nichts. Sie verkürzen nur die Lebensdauer des SSDs. Schalten Sie diese Dienste daher ab
Windows startet automatisch eine Menge Dienste. Einige dieser Dienste wie die Defragmentierung sorgen für zahlreiche Festplattenzugriffe. Diese verkürzen die Lebenserwartung eines Solid State Drives. Zudem bringt eine Defragmentierung auf einer SSD keine Vorteile, da alle Zugriffe mit der gleichen Geschwindigkeit erfolgen. Schalten Sie daher die Defragmentierung und andere überflüssige Dienste ab.
Öffnen Sie die Diensteverwaltung mit [Windows R] und services.msc. Prüfen Sie, ob die folgenden Dienste abgeschaltet sind, und holen Sie es bei Bedarf nach: „Defragmentierung“, „Superfetch“ und „Windows-Search“. Klicken Sie hierfür jeweils doppelt auf den Dienst. Wählen Sie unter „Starttyp“ im Auswahlmenü „Deaktiviert“. Bestätigen Sie mit „OK“.

Alignment der SSD überprüfen

Bei Solid State Drives spielt vor allem die Ausrichtung der kleinsten Speichereinheiten eine große Rolle, Alignment genannt. Dabei geht es darum, dass die Speichereinheiten des Dateisystems NTFS und die Speichereinheiten des SSDs deckungsgleich sind.
Die kleinsten beschreibbaren Bereiche sind bei Festplatten 4 KByte groß. Das Pendant bei SSDs nennt man Pages. Sie sind ebenfalls 4 KByte groß.
Diese 4 KByte nutzt auch das Dateisystem NTFS als kleinste Speichereinheit, Cluster genannt. Im optimalen Fall wird ein Cluster genau auf einer Page gespeichert. Bei einem Schreibzugriff muss so nur eine Page angesprochen werden.
Ausrichtung der Speichereinheiten auf SSD: Wenn das Utility AS SSD Benchmark 1.5 die Information „103424 K — OK“ zeigt, speichert Ihr SSDdie Daten auf optimale Weise
Wenn diese Ausrichtung nicht stimmt und sich ein Cluster auf zwei Pages erstreckt, sinkt nicht nur die Performance, auch die Lebensdauer der SSD leidet darunter. Denn es werden zum Speichern mehr Speicherzellen benötigt.
Bei einer Neuinstallation von Windows 7 auf einem Solid State Drive passt das System die Ausrichtung der Speichereinheiten automatisch an. Nachdem Sie Windows auf eine SSD kopiert haben, kann es aber sein, dass die Ausrichtung nicht mehr stimmt.
Sie können die Ausrichtung einfach überprüfen. Sie nachträglich anzupassen, ist allerdings umständlich, kann zu einem Datenverlust führen und ist daher nicht zu empfehlen. In diesem Fall hilft dann nur eine Neuinstallation von Windows.
Falls Sie dennoch überprüfen wollen, ob die Ausrichtung der Cluster und Pages auf Ihrem SSD stimmt, nutzen Sie das kostenlose Tool AS SSD Benchmark.
Entpacken Sie das Archiv und starten Sie das Programm AS SSD Benchmark mit einem Doppelklick auf die Datei „AS SSD Benchmark.exe“. Wählen Sie dann im Auswahlmenü links oben das SSD aus. Darunter zeigt Ihnen AS SSD Benchmark — über der Größe des Laufwerks — die Ausrichtung an. Wenn dort „103424 K — OK“ steht, dann stimmt die Ausrichtung.
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