PCs einschalten per Wake on LAN

Das müssen Sie über Wake-on-LAN wissen

von - 08.05.2014
Den Rechner aus der Ferne einzuschalten, ist freilich nur die halbe Miete. Es gilt außerdem, entsprechende Zugriffsmöglichkeiten einzurichten. Das kann zum Beispiel FTP oder VNC sein. Ganz komfortabel funktioniert es mit Teamviewer. Damit steuern Sie Ihren Heimrechner aus der Ferne so, als säßen Sie direkt davor. Sollte Ihnen zum Beispiel im Urlaub die PIN Ihrer Kreditkarte nicht einfallen, dann schalten Sie Ihren PC zu Hause ein und sehen nach.
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PC fernsteuern mit TeamViewer: Als Beispiel dienen Tom und Lisa. Lisa wohnt in Hamburg und hat ein Problem mit ihrem Windows-PC. Tom wohnt in München und führt von dort aus die Reparatur auf Lisas PC in Hamburg aus.
1. Tom installiert TeamViewer: Tom installiert die Vollversion des kostenlosen TeamViewer auf seinem PC. Damit kann er Lisas PC fernsteuern.
2. Lisa startet das Quick-Modul von Teamviewer: Lisa lädt das Tool TeamViewer QuickSupport herunter und startet es ohne Installation. Sie erhält eine ID und ein Kennwort.
3. Lisa teilt Tom ID und Kennwort mit: Lisa teilt Tom die neunstellige ID und das vierstellige Kennwort mit. Das kann Sie per Telefon, E-Mail, SMS oder Chat erledigen.

So geht’s:

PC fernsteuern in vier Schritten

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Geht WOL auch mit WLAN?

Nein. Zwar haben Chip-Hersteller wie Atheros vor einiger Zeit auch Wake on WLAN entwickelt. Allerdings konnte sich der Standard nicht durchsetzen und ist wieder von der Bildfläche verschwunden. 

Was sind die Voraussetzungen?

Damit Sie den Rechner über das Internet starten können, benötigen Sie eine dynamische IP-Adresse. Der Router stellt hier in der Regel keine Hürde dar. Er muss nur Port-Weiterleitung unterstützen. Neuere Router von AVM haben sogar eine Wake-on-LAN-Funktion eingebaut.
Wake on LAN Tool: Dieses Windows-Programm startet einen ausgeschalteten PC über dessen Netzwerkkarte. Voraussetzung dafür ist, dass sowohl Hauptplatine als auch Netzwerkkarte des Rechners die WOL-Funktion unterstützen.
Die meisten halbwegs aktuellen PCs sollten die Hardware-Voraussetzungen für WOL erfüllen. Zunächst einmal muss die Netzwerkkarte beziehungsweise der Netzwerk-Chip Wake on LAN unterstützen. Und die Netzwerkkarte muss ununterbrochen mit der Stromzufuhr verbunden sein – auch wenn der PC ausgeschaltet ist. Im BIOS muss zudem das Advanced Configuration and Power Interface (ACPI) aktiviert sein. ACPI ist ein Industriestandard für die Energieverwaltung in PCs.

Muss der PC im Ruhemodus sein?

Nein. Zwar sieht der Wake-on-LAN-Standard vor, dass sich der Rechner im ACPI-Zustand S1, S3 oder S4 befinden muss. S1 und S3 sind Energiesparmodi, S4 ist der Ruhemodus. Wenn Sie den PC ausschalten, dann befindet er sich im Zustand S5, der Wake on LAN eigentlich nicht erlaubt. Auf sehr vielen Rechnern funktioniert es aber trotzdem. Wenn Sie allerdings die Stromzufuhr unterbrechen, und sei es auch nur für Sekunden, dann klappt es mit Wake on LAN nicht mehr.
Notebooks verhalten sich oft anders, da die Netzwerkkarte von der Strom­zufuhr getrennt wird, um den Akku zu schonen. Wake on LAN funktioniert dann nur im Modus „Energie sparen“.

Geht das auch mit dem NAS?

Ja, mit einem NAS funktioniert es analog zum PC. Voraussetzung ist, dass das NAS Wake on LAN unterstützt. Das ist bei allen Modellen der letzten Jahre etwa von Synology oder Qnap der Fall. Bei Qnap aktivieren Sie Wake on LAN im Menü „Systemeinstellungen, Leistung“, bei Synology unter „Systemsteuerung, Hardware“. Das NAS muss ständig mit der Steckdose verbunden sein.
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