Gigabit-WLAN nach dem Standard 802.11ac

Geschwindigkeit in der Praxis

von - 28.02.2014
Gigabit-WLAN darf sich WLAN-ac aber derzeit nur auf dem Papier nennen. Denn die Hersteller geben immer die Bruttodatenrate beziehungsweise die theoretisch mögliche Datenrate an. Diese können von den praktisch erreichbaren erheblich abweichen.
Die theoretische Datenrate gibt immer an, wie viele Bit pro Sekunde generell übertragen werden können. Für jedes Byte einer Datei, die Sie per Funk von einem Gerät zum anderen senden möchten, müssen aber immer auch einige weitere Bit übertragen werden, um die Zusammengehörigkeit zu kennzeichnen und Fehlerkorrekturen vornehmen zu können. Das nennt sich Protokoll-Overhead.
Die theoretische und die praktische Datenrate klaffen bei WLAN erheblich auseinander. Der neue WLAN-ac-Standard wird mit 1300 MBit/s beworben, liefert praktisch aber nur eine Datenrate von 400 MBit/s.
Die theoretische und die praktische Datenrate klaffen bei WLAN erheblich auseinander. Der neue WLAN-ac-Standard wird mit 1300 MBit/s beworben, liefert praktisch aber nur eine Datenrate von 400 MBit/s.
Rechnet man den Protokoll-Overhead heraus und misst nur die tatsächlich übertragene Datenmenge, dann ergibt sich die praktische Datenrate beziehungsweise die Nettodatenrate. Die liegt bei WLAN-ac, das mit einer theoretischen Datenrate von 1300 MBit/s angegeben ist, nur bei etwa 400 MBit/s. Das ist nicht einmal die Hälfte der praktischen Datenrate eines Gigabit-Ethernets, die bei 938 MBit/s liegt.
Im Betrieb machen einem WLAN zudem Störstrahlungen von anderen Geräten und auch benachbarte WLANs zu schaffen. Das reduziert die praktische Datenrate noch einmal.

Störeinflüsse durch WLANs vermindern

WLAN-ac funkt auf dem 5-GHz-Band. Damit dies erlaubt werden konnte, wurde von der europäischen Regulierungsbehörde ETSI, dem Pendant zur Bundesnetzagentur, ein DFS genannter Mechanismus gefordert.
DFS steht für Dynamic Frequency Selection. Damit ist gemeint, dass WLAN-Router und -Access-Points automatisch und selbstständig den Funkkanal wechseln müssen, wenn sie auf ihrem Funkkanal priorisierte Aktivität feststellen, etwa ein Wetterradar.Der WLAN-Router wählt dann einen zufälligen Kanal und teilt diesen allen WLAN-Teilnehmern mit.
Mit Störeinflüssen durch andere WLANs hat DFS also nichts zu tun. Einige WLAN-Router, etwa von AVM, sind aber in der Lage, automatisch den besten verfügbaren Kanal zu wählen.
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