Netzwerkdesign

Flexible Netzwerke für die Industrie 4.0

von - 05.01.2016
Netzwerke für die Industrie 4.0
Foto: archerix / Shuterstock.com
Industrie 4.0: Damit Maschinen kommunizieren können, braucht man eine moderne IT und ein ebenso stabiles wie flexibles Netz zur umfassenden Vernetzung der Systeme.
Die Grundidee hinter Industrie 4.0 ist die intelligente Vernetzung von Produk­tionsressourcen, also von Maschinen und Robotern. Potenzial, Planung und Produktion – diese Themen stehen bei der Diskussion um Industrie 4.0 meist im Vordergrund. Doch damit Maschinen kommunizieren können, braucht man modernste IT: Sensoren, RFID oder NFC – und ein stabiles und leistungsfähiges Netzwerk.
Notruf von der Maschine: Krisztián Anda, Service-Techniker bei Bosch im ungarischen Hatvan, bekommt automatisch eine Kurzmitteilung, wenn es in der Fertigung Probleme gibt.
Notruf von der Maschine: Krisztián Anda, Service-Techniker bei Bosch im ungarischen Hatvan, bekommt automatisch eine Kurzmitteilung, wenn es in der Fertigung Probleme gibt.
(Quelle: Bosch)
Jede der technischen Einheiten in Industrie 4.0 wird mit Sensoren und RFID-Chips ausgestattet, die kontinuierlich Telemetriedaten sammeln, analysieren und zur Auswertung weiterleiten. Von einer zentralen Instanz, zum Beispiel einem ERP- oder einem Supply-Chain-Management-System, kommt Feedback, etwa zum Stand notwendiger Lieferungen oder zu ver­änderten Auftragsdetails. Letztlich ist Industrie 4.0 eine Frage der Kommunikation, nur dass jeder Bestandteil in der Produktionskette „mitredet“. Fertigungsschritte werden automatisch gesteuert, Produktion und Logistik organisieren sich weitgehend selbst. Der Mensch greift nur in der Konzeption ein oder im Notfall.
Die Vernetzung reicht dabei über die Produktionshallen hinaus. Die Maschinenebene ist mit der gesamten Wertschöpfungskette des Unternehmens verknüpft, und zwar in allen Bereichen, vom Einkauf über die Produktion bis zum Vertrieb. Aber nicht nur das: Industrie 4.0 findet auch weit über die eigene Organisation hinaus statt. Kunden, Geschäftspartner und Zulieferer entlang der Supply und Demand Chain sind in die Prozesse mit eingebunden. Aufwendig? Ja, aber dennoch lohnt sich die Investition in vielerlei Hinsicht:
Effizienz: Die Produktion wird selbstständiger. Die Maschinen sorgen selbst für ihre Auslastung. Die smarte Fabrik kann Einzelschritte in der Fertigung bündeln, um sie dann letztlich doch in Produkte mit niedrigen Losgrößen aufzusplitten. Das spart Zeit, Lagerflächen und Kosten.
Transparenz: Moderne Datenanalytik ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung und vorausschauende Wartung der Maschinen. Störeffekte können behoben werden, bevor sie zum Tragen kommen. Transparenz gilt auch für die Wertschöpfungskette: Jeder der Akteure weiß zu jeder Zeit, was sich gerade in welchem Produktionsstadium befindet.
Flexibilität: Die Produktion kann sich besser an die Bedürfnisse der Kunden, Geschäftspartner und Zulieferer anpassen. Es wird effizienter, jedoch in immer kleineren Losgrößen und immer individueller produziert.
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