Smartcards werden immer leistungsfähiger

Datenschutz und Zukunft der Smartcards

von - 28.01.2016
Das deutsche Datenschutzgesetz schreibt vor, dass die persönlichen Daten so gespeichert sein müssen, dass sie sich weder manipulieren noch fälschen oder für andere Zwecke missbrauchen lassen. Dies ist durch den Aufbau einer Smartcard automatisch gewährleistet, da von außen kein direkter Zugriff auf die gespeicherten Daten möglich ist.
Einsatzszenarien: Die Go-ID!-Technik eignet sich für Kredit- und Bankkarten, SIM-Karten, Personalausweise, Versicherungskarten, Zugangskontrollen und Zeiterfassung.
(Quelle: Fotolia / BillionPhotos )
Ein weiterer Aspekt des Datenschutzes betrifft die sogenannte Datensparsamkeit: Es sollen nie mehr Daten bereitgestellt werden, als für den reibungslosen Ablauf einer Anwendung zwingend notwendig sind. Bei einem per Smartcard geregelten Zutritt zu einem Server-Raum zum Beispiel ist der Name des Mitarbeiters relevant, nicht aber Angaben wie Geburtsdatum, Anschrift oder Telefonnummer.

Smartcards mit Java

Eine Besonderheit sind Smartcards, die die Programmiersprache Java verstehen. Solche „Java Cards“ verfügen über einen Interpreter für Java. Da Java systemunabhängig ist, lassen sich in Java programmierte Anwendungen hersteller­übergreifend verwenden. Auf einer einzigen Karte können mehrere Smartcard-­Anwendungen gespeichert sein. Denkbar wäre etwa eine Java Card, die zum Geldabheben, zum Zugfahren, für den Zugang zum Server-Raum im Unternehmen und als Haustürschlüssel dient.

Ausblick

Die Smartcards der Zukunft könnten neben einem Fingerabdrucksensor und einem Display auch eine Kamera zur Gesichtserkennung, ein Mikrofon zum Stimmenvergleich oder ein Tastenfeld etwa zur Eingabe von PINs aufweisen. Erste Prototypen gibt es bereits.
Eine andere Weiterentwicklung ist die Kombination von kontaktloser und kontaktbehafteter Technik auf einer Smartcard. Die Idee hinter einer solchen Dual-Interface-Card ist die Unabhängigkeit von der Art des Lesegeräts. Eine denkbare Anwendung wäre etwa eine EC-Karte in Verbindung mit Funktionen für den öffentlichen Nahverkehr: Um eine Fahrt zu bezahlen, könnte der Fahrpreis über das kontaktlose Interface abgebucht werden, während sich die Smartcard weiterhin in einem herkömmlichen EC-Karten-Terminal verwenden ließe.
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