Alles über Proxy-Server

Proxy-Server im Unternehmen

von - 29.08.2013
In Unternehmensnetzwerken spielen Proxy-Server ihre gesamten Fähigkeiten aus und speichern zum Beispiel häufig aufgerufene Webseiten zwischen, filtern Schadprogramme aus oder übersetzen Protokolle.

Amazon und Ebay sperren

Inhalte filtern: In Unternehmen haben Proxy-Server häufig die Aufgabe, unerwünschte Inhalte auszufiltern und den Zugruff auf bestimmte Webseiten zu verhindern.
Inhalte filtern: In Unternehmen haben Proxy-Server häufig die Aufgabe, unerwünschte Inhalte auszufiltern und den Zugruff auf bestimmte Webseiten zu verhindern.
Weil Proxy-Server uneingeschränkt Zugriff auf die Inhalte haben, können sie in Firmennetzwerken fragwürdige oder schädliche Inhalte ausfiltern. Versteckt sich in einem Werbebanner etwa Schadcode, dann kann er vom Proxy-Server erkannt und unschädlich gemacht werden, bevor er den PC überhaupt erreicht. So lassen sich auch infizierte Dateien ausfiltern oder Drive-by-Downloads verhindern.
Auch ein präventiver Eingriff ist möglich. So lässt sich der Zugriff der Mitarbeiter auf bestimmte Webseiten, etwa von Online-Spielen, Versandhändlern oder Auktionsplattformen, von vornherein sperren.

Lastverteilung und Bandbreitenkontrolle

In Firmennetzwerken übernehmen Proxy-Server oft auch eine Lastverteilung und Bandbreitenkontrolle des Datenverkehrs.
Lastverteilung bedeutet, dass der Proxy-Server die zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle möglichst gleichmäßig auslastet. Weil er alle Anfragen an das Internet bündelt, kann er sie wiederum gleichmäßig auf mehrere DSL-Zugänge verteilen. Denn er leitet die Anfragen nicht durch, sondern arbeitet im Auftrag der anfordernden PCs. Somit kann der Proxy-Server auch verhindern, dass eine DSL-Leitung übermäßig und andere gar nicht belastet werden.
Außerdem kann er eine Bandbreitenkontrolle vornehmen. Das bedeutet, dass den PCs immer nur ein Teil der maximalen Bandbreite des Internetzugangs zur Verfügung gestellt wird. Insbesondere bei vielen PCs in einem Netzwerk ist das wichtig, damit ein einzelner PC durch einen Download nicht die gesamte Bandbreite auslastet und die anderen PCs nur noch einen Bruchteil der eigentlich verfügbaren Kapazität nutzen können.
Ideal ist dann die Kombination aus Lastverteilung und Bandbreitenkontrolle.

Webseiten werden zwischengespeichert

Angenommen, zehn Mitarbeiter einer Firma rufen in der Mittagspause die gleiche Webseite auf, etwa Spiegel Online, um Nachrichten zu lesen. Käme ein Router zum Einsatz, dann würde der Router alle zehn Webseitenaufrufe ins Internet weiterreichen und jeder PC würde die Webseite herunterladen.
Ein Proxy-Server kann hier intelligenter vorgehen. Alle aus dem Internet heruntergeladenen Inhalte speichert der Proxy-Server für eine bestimmte Zeit zwischen. Stellt der Proxy-Server fest, dass ein PC eine Webseite aufrufen möchte, die bereits von einem anderen PC aufgerufen wurde, dann stellt der Proxy-Server keine neue Anfrage. Stattdessen liefert der Proxy-Server einfach die lokal abgelegten Dateien an den PC aus. Der PC bekommt die Antwort nicht nur deutlich schneller, die Internetverbindung wird außerdem nicht durch unnötigen Datenverkehr belastet.

FTP in HTTP übersetzen

Ein weiterer Einsatzzweck für Proxy-Server ist die Übersetzung von Protokollen, etwa von HTTP nach FTP oder von POP3 nach IMAP. Eine solche Übersetzung ist möglich, weil die ursprüngliche Anfrage des PCs nicht an den Server weitergegeben, sondern vom Proxy-Server neu formuliert wird.
So könnte zum Beispiel ein Webbrowser, der nur das Protokoll HTTP für Webseitenaufrufe beherrscht, dennoch Dateien per FTP abrufen. Voraussetzung ist, dass der Zugang über einen Proxy-Server erfolgt, der die Datei im Auftrag des PCs per FTP herunterlädt und dann an den PC per HTTP weiterreicht.
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