Betriebssysteme für das Internet der Dinge

Sicherheit im Internet der Dinge

Die wohl wichtigste Bedingung für ein Betriebssystem ist dessen Sicherheit. Für IoT-Geräte gilt das besonders. „Smart heißt nicht sicher“, sagt dazu Markus Auer, Regional Sales Manager bei dem Spezialisten für Netzwerksicherheit Fore­Scout Technologies.
Florian Beil
Head of Technical Sales and
Mobilization, Data Services, bei der Siemens Digital Factory
www.siemens.de
„Wenn man eine profunde Wahrheit zum Thema IoT sucht, dann lautet diese: ,Es dreht sich alles um Konnektivität‘.“
Cyber-physische Systeme (CPS) sind zunehmend denselben Angriffen ausgesetzt wie die konventionelle IT, stellt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik in einem aktuellen Bericht zur Sicherheit in der Industrie 4.0 fest. Doch die Folgen von Angriffen auf das Internet der Dinge können weitaus gravierender ausfallen als im Fall von herkömmlicher IT. Zusätzlich zum Datenabfluss oder -verlust kommt die Möglichkeit rein physischer Schäden an Industrieanlagen und -erzeugnissen oder kritischen Infrastrukturen hinzu.
„Die Gewährleistung der Sicherheit und des Datenschutzes ist für deutsche Unternehmen eine Grundvoraussetzung für den Start von IoT-Projekten“, schreibt IDC in einer Studie. Smarte Objekte seien in der Regel nicht dafür vorgesehen, deren Software nachträglich mit Patches zu versorgen. Daher seien On-Chip-Security-Funktionen wie Firmware Integrity Monitoring, Self-Defending Embedded Systems oder Self-Authenticating Chipsets zunehmend nachgefragte Komponenten, so IDC. Darüber hinaus sei die Interoperabilität zwischen verschiedenen IoT-Geräten in 40 bis 60 Prozent der Nutzungsszenarien kritisch, fand das McKinsey Global Institute heraus.
Anwendungsbereiche für IoT
Das Internet der Dinge ermöglicht eine Vielzahl von Einsatzszenarien:
  • Tracking, also die Beobachtung von Personen, Gegenständen oder Daten. Beispiel: verhaltensorientierte Risikobewertung in der Versicherungsbranche.
  • Lage-Erkennung, etwa unter Verwendung von Künst­licher Intelligenz. Beispiel: Sicherheitssysteme zur Bekämpfung von Kriminalität.
  • Sensorgetriebene Entscheidungsanalytik zur Unter­stützung der menschlichen Entscheidungsfindung durch tiefe Analyse, Datenvisualisierung und Handlungsempfehlungen. Beispiel: Fernüberwachungssensoren in der medizinischen Fürsorge.
  • Prozessoptimierung durch Fähigkeiten zur Fernsteuerung Cyber-physischer Systeme (CPS). Beispiel: die automa­tische Drucksteuerung in Rohrleitungen zur Vermeidung von Umweltbelastungen und Infrastrukturschäden in der Erdölindustrie.
  • Optimierter Ressourcenverbrauch durch kontextabhän­gige Fernsteuerung des Verbrauchsverhaltens einzelner Geräte oder ganzer Systeme. Beispiel: die bedarfsgerechte Anpassung der Kühlleistung in einem Datencenter in Echtzeit.
  • Automatische Entscheidungsfindung durch komplexe autonome Systeme in Situationen mit hoher Ungewissheit. Beispiel: der Einsatz autonomer Fahrzeuge in der Landwirtschaft.
Verwandte Themen