USB-AV – Audio & Video über USB
Als gäbe es nicht schon genügend Möglichkeiten, Bild- und Tonsignale von einem PC zu einem Monitor oder Fernseher zu übertragen, gesellt sich mit USB-AV ein weiterer hinzu.
Konkurrenz zu HDMI
USB-AV soll Audio- und Videosignaleper USB-Kabel an ein Wiedergabegerät übertragen können.
Die Übertragung erfolgt dabei unkomprimiert. Während alle bisherigen Standards wie HDMI und Displayport ihre Bild- und Tonsignale nur in eine Richtung transportieren können, soll USB-AV eine bidirektionale Kommunikation erlauben. Aus einem Abspieler könnte somit auch ein Empfänger werden, ohne dass man ein zusätzliches Kabel anschließen oder ein vorhandenes umstecken müsste.
Interessant wäre das für Fernsehgeräte, an die eine externe Festplatte per USB angeschlossen wird. Der Fernseher könnte sowohl Filme wiedergeben, die auf der Festplatte gespeichert sind, als auch Filme über die eigene Empfangseinheit aufnehmen und auf der Festplatte speichern.
Zudem lassen sich Geräte per USB mit Strom versorgen und sogar auflasen. Auch das können HDMI und Displayport nicht.
Vergleich: Diese Formate kann USB-AV übertragen |
USB-AV ist ein neuer Standard, der Bild- und Tonsignale per USB übertragen soll. Die Bandbreite von USB 3.0 reicht aber gerade mal für Full-HD-Signale aus. |
Format |
USB 3.0 + USB-AV |
USB 3.1 + USB-AV |
HDMI 4.1 |
1920 x 1080, 24 Bilder |
Übertragung möglich |
Übertragung möglich |
Übertragung möglich |
1920 x 1080, 60 Bilder |
Übertragung möglich |
Übertragung möglich |
Übertragung möglich |
3840 x 2160, 24 Bilder |
Übertragung nicht möglich |
Übertragung möglich |
Übertragung möglich |
3840 x 2160, 60 Bilder |
Übertragung nicht möglich |
Übertragung möglich |
Übertragung möglich |
4096 x 2160, 24 Bilder |
Übertragung nicht möglich |
Übertragung möglich |
Übertragung möglich |
4096 x 2160, 60 Bilder |
Übertragung nicht möglich |
Übertragung nicht möglich |
Übertragung nicht möglich |
Zwei Probleme
Ein Problem ergibt sich beim Kopierschutz. USB-AV unterstützt derzeit noch kein HDCP. Das ist aber Voraussetzung, damit auf Blu-ray gespeicherte Filme auf einem Fernseher wiedergegeben werden können. Ohne HDCP müssten der Abspieler und das Anzeigegerät die Wiedergabe verweigern.
Das zweite Problem ist die geringe Bandbreite. Ohne Komprimierung der Daten reicht die Bandbreite von USB 3.0 gerade so aus, um ein Full-HD-Bild mit 1920 x 1080 Pixeln Auflösung und 60 Bildern pro Sekunde wiederzugeben. Zum Spielen und um Filme zu gucken genügt das.
Höhere Auflösungen, etwa QFHD oder 4K, lassen sich mit USB-AV und USB 3.0 hingegen nicht übertragen. Dazu müsste es schon USB 3.1 mit seiner Bandbreite von 10 GBit/s sein. Dann lägen HDMI 1.4 und USB 3.1 mit USB-AV bei der Bandbreite aber auf Augenhöhe.