So putzen Sie Ihren Computer

Hardware reinigen

von - 19.06.2012
Lesen Sie in den nächsten Abschnitten, wie Sie Ihren Monitor, die Tastatur, die Maus und den PC schnell und effizient wieder sauber bekommen und worauf Sie dabei achten sollten.

Monitor reinigen

Der Staub nistet sich bei Monitoren in den Lüftungsschlitzen am Gehäuse ein und erschwert so die wichtige Kühlung der Elektronik. Außerdem setzen sich die Staubpartikel auf der Bildschirmoberfläche ab und verhindern dadurch eine klare Sicht.
Schritt 1: Zur Reinigung des Monitors benötigen Sie einen Staubsauger, ein Mikrofasertuch und etwas Seifenlauge. Wie Sie die Seifenlauge herstellen, lesen Sie im Abschnitt „Reinigungsmittel“ auf dieser Seite. Verwenden Sie auf keinen Fall aggressive Reiniger, da sie die Beschichtung des Panels zerstören können — auch Brillenputztücher sind ungeeignet, weil sie Alkohol enthalten.
Schritt 2: Saugen Sie zunächst den Staub mit dem Staubsauger aus den Lüftungsschlitzen auf der Gehäuserückseite. Stauben Sie anschließend den Monitor mit dem Mikrofasertuch komplett ab. Welche Art Mikrofasertuch Sie am besten verwenden, lesen Sie im Abschnitt „Mikrofasertuch: Keine Chance für Kratzer“ auf dieser Seite.
Schritt 3: Stärkere Verschmutzungen entfernen Sie mit der Seifenlauge. Trennen Sie zuerst den Monitor vom Netz. Wenn Sie den Monitor gerade in Betrieb hatten, lassen Sie ihn abkühlen. Die Feuchtigkeit trocknet dann nicht zu schnell ab und es entstehen keine Schlieren. Tauchen Sie das Mikrofasertuch in die Seifenlauge und wringen Sie es aus, bis es nur noch nebelfeucht ist. Wischen Sie das Gehäuse und das Panel ab. Üben Sie bei der Reinigung nur leichten Druck aus, da sonst das Display beschädigt werden kann. Trocknen Sie den Monitor.
Tipp: Im Handel sind Spezialreiniger oder Feuchttücher für Monitore erhältlich. Sie reinigen genauso gut wie die Seifenlauge und bieten sich vor allem an, wenn Sie unterwegs sind und keine Zeit und Muße haben, extra eine Seifenlauge herzustellen. Sprühen Sie den Spezialreiniger aber nie direkt auf den Monitor, sondern auf das Putztuch. Dadurch verhindern Sie, dass Reinigungsflüssigkeit durch Schlitze in den Monitor dringt und einen Kurzschluss verursacht.

Maus von Schmutz befreien

Geöffnete Maus: Wenn die Sensoren am Mausrad verschmutzt sind, müssen Sie die Maus zur Reinigung aufschrauben (Bild 1).
Geöffnete Maus: Wenn die Sensoren am Mausrad verschmutzt sind, müssen Sie die Maus zur Reinigung aufschrauben
Die größten Feinde einer Maus sind der Schweiß der Hand und der Staub der Unterlage. Während der Staub die Funktionstüchtigkeit einschränkt, verleiht der Schweiß der Maus ein hässliches Äußeres.
Schritt 1: Trennen Sie die Maus vom PC. Befeuchten Sie ein Mikrofasertuch mit der Seifenlauge und säubern Sie damit die Oberfläche der Maus. Reiben Sie sie danach trocken.
Schritt 2: Wenn sich der Mauszeiger nicht mehr präzise verwenden lässt, deutet das bei optischen Mäusen auf eine verschmutzte Optik hin und bei Kugelmäusen auf eine verdreckte Mechanik.
Bei optischen Mäusen reinigen Sie die Linse auf der Unterseite mit einem Wattestäbchen oder pusten sie mit Druckluft aus. Sollte sie durch eine Flüssigkeit verschmutzt sein, tränken Sie das Wattestäbchen mit Seifenlauge und reinigen Sie die Linse feucht. Trocknen Sie sie anschließend ab.
Schritt 3: Wenn das Mausrad nicht mehr richtig funktioniert, öffnen Sie die Maus, damit Sie das Rad reinigen können. Entfernen Sie dazu die Schrauben auf der Unterseite der Maus. Jetzt können Sie das Mausrad säubern.
Tipp: Wenn Sie keine Schrauben auf der Unterseite der Maus sehen, befinden sie sich meist unter den Teflon-Gleitern. Entfernen Sie die Gleiter mit einem Messer. Nach der Reinigung kleben Sie die Gleiter mit einem Kleber wieder an. Bei einer mechanischen Kugelmaus entfernen Sie zunächst die Kugel und säubern sie mit dem feuchten Mikrofasertuch. Dort wo sich die Kugel befindet, sehen Sie Walzen, an denen sich zusätzlich Schmutz festsetzt. Er verhindert, dass die Maus präzise arbeitet.
Kratzen Sie die Ablagerungen mit einem Messer oder dem Daumennagel quer zur Drehrichtung der Walzen ab. Klopfen Sie das Mausgehäuse anschließend mit der Öffnung nach unten vorsichtig auf den Tisch, um die Schmutzreste aus dem Gehäuse zu entfernen. Setzen Sie die Maus dann wieder zusammen.

Tastatur säubern

Tasten entfernen: Bei einer Komplettreinigung kommen Sie nicht umhin, die Tasten mit einem Schraubendreher zu entfernen (Bild 2).
Tasten entfernen: Bei einer Komplettreinigung kommen Sie nicht umhin, die Tasten mit einem Schraubendreher zu entfernen
Die schmutzigste Hardware am PC ist die Tastatur. Neben den üblichen Fetträndern auf den Tasten befinden sich unter den Tasten oft Brösel, Staubflusen oder Haare.
Schritt 1: Trennen Sie das Kabel vom PC, damit die Tastatur keinen Strom mehr erhält. Bei Funktastaturen entfernen Sie vor der Reinigung die Batterien.
Schritt 2: Legen Sie die Tastatur mit den Tasten nach unten auf den Tisch und klopfen Sie sie aus. Drehen Sie sie wieder um und blasen Sie den Staub aus der Tastatur. Verwenden Sie dazu einen Fön, den Sie auf Kaltluft stellen, oder nehmen Sie Druckluft aus der Dose.
Schritt 3: Nach der Grobreinigung befeuchten Sie das Mikrofasertuch mit der Seifenlauge. Reiben Sie damit die Tasten ab. Achten Sie darauf, dass das Tuch trocken genug ist, dass keine Flüssigkeit in die Tastatur gelangen kann. Die Tastenzwischenräume reinigen Sie entweder mit Wattestäbchen oder mit einer angefeuchteten alten Zahn- oder Spülbürste. Wer die Tastatur auch desinfizieren will, sollte zu Spezialreinigern greifen. Details dazu lesen Sie weiter unten im Abschnitt „Spezialreiniger: Keine Chance für Keime“.
Schritt 4: Sollten die Tasten Ihrer Tastatur von Cola oder Limonade verklebt sein, entfernen Sie die Tasten zur Reinigung. Dies klappt aber nur bei robusten Desktop-Tastaturen. Bei Notebook-Tastaturen oder bei Desktop-Tastaturen mit flachen Tasten sollten Sie einen Fachmann zurate ziehen. Diese Tasten sind nicht nur aufgesteckt, sondern zusätzlich mit Federn und Nippeln gesichert.
Bakterienschleuder: Der Schmutz, der sich in einer Tastatur sammelt, ist ein Nährboden für allerlei Bakterien und Keime (Bild 3).
Bakterienschleuder: Der Schmutz, der sich in einer Tastatur sammelt, ist ein Nährboden für allerlei Bakterien und Keime
Machen Sie vorher unbedingt ein Foto des Tastatur-Layouts, damit Sie die Tasten später wieder an die richtige Stelle stecken. Hebeln Sie eine Taste nach der anderen mit einem Schraubendreher oder einem Messer aus dem Besteckkasten aus. Reinigen Sie dann mit dem feuchten Mikrofasertuch die Platte unter den Tasten.
Tipp: Die ausgebauten Tasten lassen sich hervorragend in der Waschmaschine reinigen: Geben Sie die Tasten in ein Wäschesäckchen und waschen Sie sie mit wenig Waschmittel im Schonwaschgang bei 30 Grad — ohne Schleuderprogramm. Montieren Sie die Tasten erst wieder, wenn sie vollständig getrocknet sind.

PC-Gehäuse gründlich reinigen

Lüfter fixieren: Verhindern Sie mit einem Bleistift, dass sich die Lüfter der Grafikkarte beim Reinigen mit Pressluft drehen (Bild 4).
Lüfter fixieren: Verhindern Sie mit einem Bleistift, dass sich die Lüfter der Grafikkarte beim Reinigen mit Pressluft drehen
Nicht nur Monitor, Maus und Tastatur verschmutzen im Lauf der Zeit. Auch im PC sammelt sich Schmutz an. Wie ein Staubsauger zieht der PC auf einer Seite Luft an und stößt sie auf der anderen wieder aus. Die Folge: Lüfter und Kühlkörper verstauben. Dadurch verstopfen die Kühlrippen, was die Kühlleistung vermindert und die Drehzahl der Lüfter erhöht. Ein schmutziger PC ist daher lauter als ein sauberer PC.
Schritt 1: Zum Reinigen der Lüfter und Kühlkörper trennen Sie den PC vom Netz. Öffnen Sie anschließend das Gehäuse und ziehen Sie alle Kabel der Lüfter ab. Grund: Drehende Lüfter arbeiten wie Dynamos und können Kurzschlüsse verursachen.
Schritt 2: Zur Reinigung verwenden Sie einen Staubsauger ohne Aufsatz und einen kleinen Pinsel. Mit dem Pinsel entfernen Sie mechanisch die Staubteilchen, die sich im Inneren des PCs an den Lüftern und Lüftungsschlitzen angesammelt haben. Gleichzeitig saugen Sie mit dem Staubsauger vorsichtig die losen Staubteilchen ab. An Stellen, die nur schwer zu erreichen sind, hilft Pressluft aus der Dose.
Tipp: Die Pressluft in der Dose besteht aus einem Gasgemisch. Manche davon sind leicht entzündlich. Achten Sie darauf, dass Sie Pressluft kaufen, die nicht brennbar ist, sonst könnte bereits ein Funke zum Brand führen.
Pusten Sie mit dem Druckluftspray die Kühlrippen und Lüfterlager frei. Saugen Sie zwischendurch immer wieder die losen Staubflocken ab. Manchmal ist es auch nötig, verschiedene Lüfter abzunehmen, um besser an die verstaubten Kühlkörper der CPU oder der Grafikkarte zu gelangen. Vergessen Sie nicht die Lüfter und das Netzteil. Bauen Sie das Netzteil gegebenenfalls aus.
Tipp: Damit sich die Lüfter beim Ausblasen nicht drehen, blockieren Sie sie mit einem Bleistift oder einem Zahnstocher. Blasen Sie den angesammelten Staub mit der Pressluft aus.
Seifenlauge: Die Mischung aus destilliertem Wasser, etwas Spülmittel und Essig ist eine gute und günstige Alternative zu Spezialreinigern (Bild 5).
Seifenlauge: Die Mischung aus destilliertem Wasser, etwas Spülmittel und Essig ist eine gute und günstige Alternative zu Spezialreinigern
Profis öffnen auch das Netzteil, um besser an die Bauteile heranzukommen. Dafür trennen sie es natürlich vom Strom. Beachten Sie jedoch, dass die Garantie erlischt, falls Sie bei der Reinigung Bauteile beschädigen. Wer sich nicht zutraut, das Netzteil zu öffnen, fragt einen Freund, der sich mit PCs auskennt, oder geht zu einem Fachmann.

Reinigungsmittel

PC-Reiniger sind vergleichsweise teuer. So stellen Sie selbst einen milden Reiniger für Ihre Hardware her. Reiniger, die Alkohol oder Scheuermittel enthalten, können den Kunststoff oder die Beschichtungen der Hardware angreifen. Ein einfacher Reiniger aus destilliertem Wasser, etwas Spülmittel und Essig entfernt Fett und Kalk von Ihrer Hardware.
Mischen Sie einen Liter warmes, destilliertes Wasser mit einem Esslöffel Spülmittel und drei Esslöffeln klarem Essig. Tauchen Sie ein Mikrofasertuch in den Reiniger und wringen Sie das Tuch aus, bis es nur noch nebelfeucht ist. Reiben Sie anschließend die verschmutzten Stellen damit sau-ber und trocknen Sie sie mit einem anderen Tuch.

Mikrofasertuch: Keine Chance für Kratzer

Kratzer vermeiden: Verwenden Sie zur Reinigung von Oberflächen und TFT-Panels samtweiche Mikrofasertücher (Bild 6).
Kratzer vermeiden: Verwenden Sie zur Reinigung von Oberflächen und TFT-Panels samtweiche Mikrofasertücher
Die Klavierlackoberfläche des Notebooks oder das TFT-Panel sind anfällig für Kratzer. Verwenden Sie daher weiche Tücher für die Reinigung. Beste Ergebnisse erzielen Sie mit einem Mikrofasertuch. Sie sollten jedoch eine weiche Variante verwenden, die eine samtene Oberfläche hat . Andere Mikrofasertücher können die Oberflächen verkratzen. Wer nicht sicher ist, welches Tuch das richtige ist, kauft ein spezielles Reinigungstuch für Monitore. Diese Tücher sind ab 7 Euro im Handel erhältlich. Befeuchten Sie das Mikrofasertuch auf einer Seite mit dem Reiniger und säubern Sie die verschmutzten PC-Teile. Danach trocknen Sie sie mit der anderen Seite des Mikrofasertuchs.

Spezialreiniger: Keine Chance für Keime

Maus und Tastatur sind Bakterienschleudern. Spezialreiniger töten die meisten Keime ab. Bröseln, Fett und Staub sind Tastaturen und Mäuse täglich ausgesetzt. Damit sind sie ein Tummelplatz für unterschiedliche Bakterien und Keime.
Tastatur desinfizieren: Spezialreiniger und ein Schwamm helfen bei der Reinigung des Keyboards (Bild 7).
Tastatur desinfizieren: Spezialreiniger und ein Schwamm helfen bei der Reinigung des Keyboards
Spezielle desinfizierende Reiniger töten die meisten Keime ab und reinigen Ihre Hardware sehr gründlich. Sie bekommen die Reinigungssets im gut sortierten Elektronik- oder Bürofachhandel ab 4 Euro. Befeuchten Sie ein Mikrofasertuch oder einen Schwamm mit dem Reiniger und reiben Sie die verschmutzte Hardware ab. Nach kurzer Einwirkzeit wischen Sie mit einem trockenen Tuch nach. Bei hartnäckigen Verschmutzungen hilft auch eine alte Zahn- oder Spülbürste.

Staub entfernen: Luft aus der Dose

Verstaubte Kühlkörper verhindern eine optimale Wärmeabfuhr. Druckluft entfernt den Staub mühelos. Unzugängliche Stellen der Tastatur oder des PC-Gehäuses lassen sich nur recht umständlich reinigen. Am einfachsten säubern Sie solche Stellen mit Druckluft aus der Dose . Dazu stecken Sie das beiliegende Blasröhrchen auf den Auslass und pusten den Staub weg. Saugen Sie anschließend die Staubflocken mit einem Staubsauger ab. Dosendruckluft kostet im gut sortierten Bürofachhandel oder im Internet um die 10 Euro. Achten Sie darauf, ein nicht brennbares Produkt zu kaufen, denn bereits ein Funke kann zu einer Stichflamme führen und den PC beschädigen.
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