PC-Monitor richtig einstellen und kalibrieren

Farbe, Farbprofil und Farbraum eines Monitors

von - 01.08.2014
Die folgenden Abschnitte erläutern die wichtigsten Begriffe, die im Farbmanagement gebräuchlich sind.

Farbe hängt vom Umgebungslicht ab

Physikalisch gesehen ist Farbe eine Wahrnehmung von elektromagnetischen Wellen mit einer Wellenlänge zwischen 380 (Violett) und 780 Nanometern (Rot). Farben sind relativ: Ein Monitor hat eine konstante Hintergrundbeleuchtung. Die Farben eines Papierbilds hingegen hängen von der Farbe des Umgebungslichts ab.
Farbraum: Der Monitor-Farbraum RGB links ist ein additives Farbmodell, der Drucker-Farbraum CMYK rechts ist subtraktiv.
Farbraum: Der Monitor-Farbraum RGB links ist ein additives Farbmodell, der Drucker-Farbraum CMYK rechts ist subtraktiv.
Wenn Sie ein Foto im Schein einer Kerze betrachten, dann nehmen Sie an­dere Farben wahr als bei gleißendem Sonnenlicht. Zwar kompensiert das menschliche Auge dies teilweise, es kann aber keine absoluten Farben sehen, sondern nur relative, also im Verhältnis zum Umgebungslicht. Monitore werden daher auch nicht absolut eingestellt, sondern relativ zu ihrem Weiß.
Damit das Auge die Farben korrekt sieht, braucht es eine Grau-Referenz, also eine neutrale Graufläche mittlerer Helligkeit. Das ist auch der Grund, weswegen Bildbearbeitungsprogramme einen grauen Hintergrund haben.

Farbprofile definieren exakte Farben

Farbmanagement benötigt immer zwei Farbprofile: ein Quellprofil und ein Zielprofil, etwa Foto und Monitor. Das Farbprofil beschreibt den Farbraum.
Ein Beispiel: Ein Pixel auf einem Foto hat den RGB-Wert 99,184,255. Das ist irgendein helles Blau. Erst das Farbprofil definiert, welche exakte Farbe damit gemeint ist. Ohne Farbprofil wäre eine solche Zuordnung nicht möglich.
Der Monitor hat nicht denselben Farb­raum wie das Foto. Um dasselbe Blau auf einem Monitor darzustellen, muss man wissen, welche RGB-Werte es dort hat. Dieser Wert lässt sich dem Farbprofil des Monitors entnehmen, etwa 105,188,245. Diese Umrechnung findet für jedes Pixel statt. Das Farbprofil heißt auch ICC-Profil, benannt nach dem International Color Consortium.

Farbräume bestimmen das Mischen von Farben

ICC View: Der Monitor-Farbraum RGB (farbig) enthält Farben, die der Drucker-Farbraum CMYK (Gittermodell) nicht enthält, und umgekehrt.
ICC View: Der Monitor-Farbraum RGB (farbig) enthält Farben, die der Drucker-Farbraum CMYK (Gittermodell) nicht enthält, und umgekehrt.
Der Farbraum – auch Gamut genannt – umfasst alle Farben, die innerhalb eines Farbmodells darstellbar sind. In der Praxis haben Sie es mit den Farbräumen RGB und CMYK zu tun. RGB ist ein additiver Farbraum, der Farbwahrnehmungen durch das additive Mischen der drei Grundfarben Rot, Grün und Blau nachbildet. Den RGB-Farbraum setzen etwa Monitore und Kameras ein.
Additiv bedeutet: Wenn Sie Licht in den drei Primärfarben gleichmäßig mischen, dann entsteht der Farb­eindruck Weiß. CMYK ist ein subtrak­tives Farbmodell, das im Druck verwendet wird. Die Abkürzung CMYK steht für Cyan, Magenta, Yellow und den Schwarzanteil Key. In der subtraktiven Farbmischung wird nicht Licht gemischt, sondern zum Beispiel Tinte. Wenn die drei Grundfarben gemischt werden, dann er­-gibt sich ein schmutziges Schwarz. Deshalb wird im Druck zusätzlich schwarze Farbe verwendet.
CMYK- und RGB-Farb­räume sind geräteabhängig und benötigen deshalb Farbprofile, um Farbtöne exakt zu beschreiben. Der Farbraum CMYK ist kleiner als der Farbraum RGB. Dennoch enthält er Farben, die im RGB-Farbraum nicht darstellbar sind. Ein Farbraum ist dreidimensional. Das lässt sich mit Hilfe eines Browser-Plug-ins auf der Webseite darstellen.
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