Arbeitsplätze in Zeiten der Digitalisierung

Vorteile von VDIs zu Desktop-PCs

von - 04.08.2017
Zusammenfassend lassen sich fünf Hauptvorteile von VDIs im Vergleich zu herkömmlichen Desktop-PCs festhalten:
1. Zentrale Verwaltung: IT-Mitarbeiter erledigen die Bereitstellung und Verwaltung der Desktop-Rechner von ihrem Büro aus – Vor-Ort-Einsätze sind nur noch bei Hardware-Defekten notwendig
2. Flexible Bereitstellung: Anwendungen stehen zentral für alle Mitarbeiter zur Verfügung. Neue Desktops sind ohne zeitraubende Installationen in wenigen Augenblicken einsatzbereit
3. Verfügbarkeit und Mobility: Der Desktop eines Mitarbeiters läuft im zentralen Rechenzentrum und steht unabhängig vom eingesetzten Endgerät zur Verfügung
4. Sicherheit: In Zeiten zunehmender Cyberangriffe sind Software-Updates wichtiger denn je. Die Aktualisierung einer zentralen virtuellen Desktop-Infrastruktur erfolgt innerhalb kuzer Zeit für alle Anwender
5. Compliance: Sämtliche Daten werden im zentralen Rechenzentrum abgelegt und verwaltet. So lassen sich Compliance-Anforderungen leichter umsetzen.
„Ein wesentlicher Pluspunkt der Virtualisierung ist sicherlich die Datensicherheit, denn sobald etwa die Konstruktions­daten nicht mehr auf lokalen oder mobilen Systemen gespeichert werden, sind sie weniger angreifbar“, resümiert Dell-Produktmanager Beck.
Bei einer virtuellen Desktop-Infrastruktur werden in der Regel alle Daten auf den Servern des Unternehmens abgelegt – wo sie sicher aufgehoben sind. Die benötigten Informationen werden bei Bedarf stets via Netzwerk abgerufen und Datensilos werden vermieden.
Werden Daten nicht zentral gespeichert und geht zum Beispiel ein Firmen-Notebook verloren, ob durch Diebstahl oder durch die Nachlässigkeit eines Mitarbeiters, dann kann das Abhandenkommen darauf abgelegter Unternehmens­inhalte immense Kosten verursachen. Bei den Daten kann es sich um vertrauliche E-Mails, aber auch um Zugangsdaten zu IT-Systemen handeln. Ein gestohlenes Gerät in den Händen eines technisch versierten Übeltäters öffnet trotz etwaiger Datenverschlüsselung Hackerangriffen, Lösegeldforderungen und sogar langfristig angelegter Industriespionage Tür und Tor.
Peter Beck
Peter Beck
Field Product Marketing Manager Workstation & Rugged bei Dell Deutschland
www.dell.de
Foto: Dell
„Viele Anwender vertrauen nach wie vor auf die klassischen physischen Systeme.“
Virtuelle Desktop-Infrastrukturen haben allerdings auch Nachteile. Eine VDI-Umgebung verursacht unter Umständen höhere Gesamt­kosten als eine herkömmliche Client-
Server-Topologie. Das liegt daran, dass virtuelle Desktop-Infrastrukturen typischerweise auf der On-Premise-Infrastruktur der Firmen-IT aufsetzen. Zwar lassen sich die Client-Rechner einfacher administrieren, nicht unerhebliche laufende Administrationskosten verursachen dagegen Bereitstellung und Instandhaltung der VDI-Server. So brauchen Administratoren laut Benjamin Beyer nicht nur das entsprechende Know-how für den Betrieb der Server, „es muss auch unbedingt die Ausfallsicherheit von Servern, Storage und Netzwerk sichergestellt sein.“
Hinzu kommen unübersichtliche und teure Lizenzmodelle. „Beim Implementieren von VDI müssen Unternehmen vergleichsweise hohe Lizenzierungskosten in der Ende-zu-Ende-Betrachtung einplanen, gerade bei kleinen und mittelgroßen Installationen“, so Knuth Molzen von Fujitsu.
Auch die Einrichtung einer VDI-Umgebung ist nicht unbedingt trivial. „Es gibt einige Punkte, die Administratoren bei der Auswahl und Einrichtung der Systeme beachten müssen“, meint Peter Beck von Dell. „So sollten die Server-Work­loads – speziell der GPU-Karten, der Netzwerkkarten und des Arbeitsspeichers – berücksichtigt werden. Bei CAD-Anwendungen spielt auch die richtige CPU eine entscheidende Rolle. Ebenso muss dafür Sorge getragen werden, dass ein geeignetes Speichersystem für die Umgebung bereitgestellt wird und dass die entstehenden Schreib-Lesezugriffe rasch verarbeitet werden können.“
Für viele Unternehmen geht daher die Rechnung mit virtuellen Desktop-Infrastrukturen – zumindest im On-Premise-Bereich – zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht auf.
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