Die Open-Source-Cloud wird erwachsen

Releases und Distributionen

von - 28.04.2017
OpenStack
Drei Marktführer: Die beliebtesten OpenStack-Distributionen stammen von IBM, Mirantis und HPE.
(Quelle: Crisp Research )
In Deutschland nutzen Unternehmen laut Crisp vor allem folgende OpenStack-Distributionen oder planen deren Einsatz: IBM (25,2 Prozent), Mirantis (18,3 Prozent), HPE (17,6 Prozent), Ubuntu (16 Prozent), VMware (9,2 Prozent), Red Hat  (6,1 Prozent) sowie SUSE und Oracle (je 2,3 Prozent). Einen Überblick der Distributionen bietet die Website der Founda­tion.
IBM, Mirantis und HPE gehören zu den „Top 5“ Code Contributors des OpenStack-Projekts. Crisp Research folgert daraus, dass das Community-Engagement eines Service-Anbieters ein wichtiger Beitrag zu seinem Markterfolg ist. Insbesondere Mirantis sei mit einer Reihe von Angeboten einschließlich Schulungen sehr aktiv – und auf den großen OpenStack-Summits nicht zu übersehen.
Neue Releases der OpenStack-Cloud-Plattform bringen halbjährlich verbesserte und neue Funktionen sowie Updates und Bugfixes. Die Releases tragen einprägsame Namen wie Grizzly (April 2013), Havana (Oktober 2013), Icehouse (April 2014), Kilo (April 2015) oder Liberty (Oktober 2015). Die beiden jüngsten Releases heißen Newton (Oktober 2016) und Ocata (Februar 2017).
Längst nicht alle Unternehmen haben aber immer gleich das neueste Release im Einsatz: Die Crisp-Research-Umfrage ergab bei deutschen Unternehmen folgende Verteilung: Liberty (Oktober 2015) 19 Prozent, Mitaka (April 2016) 12 Prozent, Juno (Oktober 2014) 12 Prozent und Kilo (April 2015) 11 Prozent.

Die nötige Reife

Die IDG-Analystin Carla Arend attestierte dem Projekt nach dem letzten Summit der OpenStack Foundation in Barcelona, dass OpenStack „immer reifer“ geworden ist „für den Einsatz in Unternehmen“. Drei Gründe führt sie dafür an:
Erstens sieht sie nun die Forderung nach Interoperabilität umgesetzt, denn Anwender könnten heute Daten zwischen verschiedenen Cloud-Versionen austauschen.
Zweitens gebe es in Europa mittlerweile 20 Rechenzentren auf Basis von OpenStack, sodass Unternehmen problemlos hybride Cloud-Lösungen einrichten könnten.
Und drittens gebe es mit OpenStack Ironic jetzt die Möglichkeit, OpenStack als Bare-Metal-Installation einzurichten statt in virtuellen Maschinen, was besonders für sehr performante Anwendungen von Interesse ist.
Weitere Verbesserungen bei OpenStack sieht Arend durch Container-Projekte sowie in puncto Hochverfügbarkeit und Data Security.
Einen ähnlichen Reifeprozess hat auch die Forrester-Analystin Lauren E. Nelson ausgemacht. Sie hat zusammen mit sieben Kollegen ein Papier und einen Report zu den Ergebnissen des OpenStack-Summits in Barcelona vorgelegt. Für Nelson und ihre Mitarbeiter ist „die OpenStack-Community kontinuierlich reifer geworden, und es finden sich immer mehr bemerkenswerte Installationen“. Nelson schränkt allerdings ein: „OpenStack liefert aber noch keine Lösungen für die ganze Bandbreite der Infrastrukturanforderungen. Die meisten OpenStack-Umgebungen sind heute noch auf Einzelprojekte beschränkt und dienen eher nicht als Hub für bestehende Anwendungen.“
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