Das Kundenmanagement wandert in die Cloud

Die Kosten cloud-basierter CRM-Lösungen

von Harald Töpfer - 18.05.2015

CRM aus der Cloud: Lösungen wie Pipedrive stellen die Verkaufs-Pipeline in den Mittelpunkt der CRM-Aktivitäten.

Mit Preisen ab 4,90 Euro pro Monat und Nutzer scheint CRM aus der Cloud sensationell günstig zu sein. Selbst kostenlose Angebote gibt es. So lassen sich Highrise und CentralStation von zwei beziehungsweise drei Nutzern dauerhaft entgeltfrei verwenden. Bei Zoho CRM sind es bis zu zehn, und die kostenlose Version von Bitrix 24 erlaubt sogar bis zu zwölf Anwender in einem Account.

Allerdings muss man beim Preisvergleich sehr genau hinsehen. Wie immer steckt der Teufel im Detail beziehungsweise im Kleingedruckten. Mal gilt ein günstiger Preis nur für die ersten drei Monate wie bei CAS PIA, mal muss man zwingend einen kostenpflichtigen Administrator-Account mitbuchen wie bei quisa CRM von enerpy, mal fallen bei wenigen Nutzern zusätzliche Einrichtungsgebühren an wie bei PeppCRM. Aufpassen muss man auch bei den kostenlosen Versionen. Oft lassen sich mit ihnen nur wenige Hundert Kontakte verwalten oder sie werden nach drei Monaten Inaktivität einfach abgeschaltet wie bei Bitrix 24.

CRM aus der Cloud – die wichtigsten Anbieter
Diese Hersteller bieten ihre Kundenmanagementlösungen auch oder ausschließlich als Service an.
Anbieter	Lösung	Land	Kosten (pro Nutzer und Monat)	Kostenlose Version	Besonderheiten
42he GmbH	Central Station CRM	DE	ab 19 Euro	● bis 3 Nutzer	besonders für kleine Unternehmen geeignet
Basecamp	Highrise	USA	ab 24 Dollar (bis 6 Nutzer)	● bis 2 Nutzer	Kontaktmanagement steht im Mittelpunkt
Bitrix, Inc.	Bitrix 24	RUS	ab 99 Euro (unbegrenzt viele Nutzer)	● bis 12 Nutzer	CRM in Social-Collaboration-Plattform integriert
CAS Software AG	PIA	DE	ab 4,90 Euro (ab viertem Monat: 7,90 Euro)	○	auch Groupware und Integration von E-Mails und Telefonie
Different Solutions GmbH	VTC CRM	DE	ab 25 Euro	○	Design-Vorlagen erlauben Anpassung an Corporate Identity des Unternehmens
DOCHOUSE GmbH	PeppCRM	DE	ab 19,90 Euro (bis 4 Nutzer: 60 Euro Einrichtungsgebühren)	○	Basis-Modul um Bürokommunikation, Projektmanagement und Vertragsverwaltung erweiterbar
enerpy GmbH	quisa CRM	DE	ab 39 Euro (für 3 Nutzer, Minimum)	○	Groupware-Funktionen, durch Zusatzmodule erweiterbar
Furtmeier Hard- und Software	lightCRM	DE	ab 17,79 Euro	○	Erweiterung durch Plug-ins möglich
FutureSimple, Inc.	Base CRM	USA	ab 25 Dollar	○	stark auf Vertriebsproduktivität ausgerichtet
Gedys IntraWare GmbH	CRM2Host	DE	ab 19 Euro	○	Integration in Lotus Notes und Outlook
Microsoft Corporation	Dynamics CRM online	USA	ab 49,80 Euro	○	Integration in andere Microsoft-Produkte
Nimble, Inc.	Nimble	USA	ab 15 Dollar	○	automatische Vernetzung von Kontakten, Kalendern und E-Mails
Oracle Corporation	Sales Cloud	USA	ab 100 Dollar	○	automatisierte Berichte, Collaboration-Funktionen
Pipedrive, Inc.	pipedrive	USA	ab 12 Dollar	○	Pipeline-orientierte Darstellung
PipelineDeals	PipelineDeals CRM	USA	ab 24 Dollar	○	Sales Pipeline steht im Mittelpunkt
Sage Software GmbH	Sage CRM 24	DE	ab 69 Euro	nein	Integration in Sage ERP möglich
Salesforce.com, Inc.	Sales Cloud	USA	ab 27 Euro	○	inkl. Vertriebsautomatisierung
Scopevisio AG	Scopevisio CRM	DE	ab 9,95 Euro	○	Tablet-optimierte Version erhältlich (CRM2Go)
SugarCRM	Sugar	USA	ab 40 Dollar	○	starker Fokus auf Social CRM
TecArt GmbH	TecArt-CRM	DE	ab 20 Euro	○	zahlreiche Module zubuchbar
update Software AG	update.CRM	AT	k.A.	k.A.	2014 von Aurea Software aus Dubai übernommen
webCRM Deutschland Schmidt Management	webCRM	DE	ab 22 Euro (mindestens 2 Nutzer)	○	redundante Datensicherung an zweitem Standort
weclapp GmbH	Cloud CRM	DE	ab 12 Euro	○	inkl. Newsletter-Management
Wice GmbH	Wice CRM on Demand	DE	ab 30 Euro	● 1 Nutzer	auch als Inhouse-Lösung verfügbar
Zoho Corporation	Zoho CRM	USA	ab 12 Dollar	● bis 10 Nutzer	inkl. E-Mail-Management, Service & Support und Warenwirtschaft (je nach Paket)

● ja ○ nur für Testzwecke

Ohnehin darf man die Gesamtkosten nicht aus dem Blick verlieren. Zu den eigentlichen Abogebühren, die meist monatlich je Nutzer anfallen, kommen Kosten für die Datenmigration aus bestehenden Systemen, die Anbindung und Integration in andere Bereiche wie Enterprise Resource Planning (ERP), Warenwirtschaft oder Büroumgebungen und nicht zuletzt die Aufwendungen für die Schulung der Mitarbeiter.

Je komplexer das neue System und je schlechter die Dokumentation, desto länger dürfte es außerdem dauern, bis die Nutzer mit ihm zurechtkommen und es produktiv einsetzen können – ein weiterer Kostenfaktor, der nicht unberücksichtigt bleiben sollte.

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