Die richtige All-IP-Strategie für Unternehmen
Viele Unternehmen zögern bei der IP-Migration
von Klaus Hauptfleisch - 14.01.2016
Die ISDN-Versprechen der Konkurrenz und ein immer noch vergleichsweise geringer VoIP-Anteil der Deutschen Telekom könnten vielen Unternehmen, die noch zögern, noch eine Weile den Druck nehmen, sich mit der IP-Migration zu beschäftigen. „Die aggressive Informationspolitik der Telekom generiert bei uns in der Hotline vermehrt Anfragen von Kunden, die völlig verunsichert sind, ob und wie sie ihre Telefonanlage weiter nutzen können“, merkt jedoch Auerswald-Marketingleiter Heinz Ludwig an.
Laut Schätzung der Bundesnetzagentur kam die Deutschen Telekom 2014 nur auf etwas mehr als ein Viertel der 16,34 Millionen VoIP-Anschlüsse, nach 15,7 Prozent im Vorjahr. Über TDM für Analog- und ISDN-Anschlüsse hat sie mit 56 Prozent aber immer noch eine große Marktmacht. „Die Regulierer werden das Sagen haben, wann die Deutsche Telekom tatsächlich alle TDM-Leitungen kappen darf“, meint Eric Owen, Vice President Telecommunications beim Marktforschungsinstitut IDC. Früher oder später würden sie aber dem Drängen der Deutschen Telekom nachgeben. Schließlich entwickele sich die Analog- und ISDN-Telefonie mehr und mehr zum Verlustgeschäft und alle hätten ein natürliches Interesse an den Mehrwertdiensten, die VoIP eröffne.
Anbieter von IP-TK-Anlagen |
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Neben großen Anbietern, die aus dem Enterprise-Bereich kommen, gibt es eine ganze Reihe kleinerer Hersteller aus Deutschland (Auswahl). |
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Hersteller |
Internet |
3CX |
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Agfeo |
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Alcatel |
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Avaya |
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Auerswald |
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Cisco |
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Gigaset |
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Innovaphone |
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Mitel |
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Panasonic |
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Swyx |
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Tiptel |
Die B2B-Umsätze mit TDM Voice (analog und ISDN) in Deutschland sollen bis 2019 um 20 Prozent pro Jahr sinken, die für VoIP um 8 Prozent steigen, so IDC. Unterm Strich ergebe sich für das Segment im Festnetzgesamtmarkt ein Minus von 8 Prozent pro Jahr, von knapp 4,7 Milliarden Dollar 2014 auf 3,1 Milliarden Dollar 2019. Der Druck liegt daher mehr bei den Telekommunikationsanbietern als bei den Kunden.