Neue IT-Berufe durch digitale Transformation
Innovationen fortführen, Prozesse weiter verbessern
von Mark Lubkowitz - 29.12.2014
Mit jedem Prozess sammeln sich mal mehr, mal weniger Daten an. Die Umwandlung der analogen in digitale Prozesse erlaubt es, diese Daten auf unterschiedlichste Art zu qualifizieren und zu quantifizieren. Einigen fällt dabei gleich Big Data ein. Aber so groß müssen die Datenmengen gar nicht sein.
Thomas Kaiser, seit Juni 2012 Chief Digital Officer bei Ringier, zuvor CEO bei Publigroupe.
(Quelle: Ringier )
Ersetzt der CDO den CIO?
Mittlerweile ist eine Diskussion darüber entbrannt, ob der CDO den CIO ersetzen wird oder nicht. Um IT-basierte Produkte und digitale Dienstleistungen zu fördern, werden – so eine Prognose von IDC – bis 2020 rund 60 Prozent der in den global tätigen Unternehmen beschäftigten CIOs durch CDOs ersetzt oder verdrängt.
Demgegenüber prophezeit Forrester, dass 2015 die CIOs zurückschlagen, sich einen Ruf als digitale Innovatoren aufbauen und damit die Ernennung eines CDOs überflüssig machen werden – oder selbst durch einen CIO mit genau diesem Ruf ersetzt werden.
Auf den ersten Blick mögen sich diese beiden Vorhersagen widersprechen. Richtig sind aber beide, weil sie jeweils unterschiedliche Herangehensweisen an den Transformationsprozess beleuchten.
Der Transformationsprozess muss gelenkt werden. Der CDO kann als Querschnittsfunktion die technische und die wirtschaftliche Sicht vereinen, die Fäden zusammenführen und schließlich die Verantwortung übernehmen. Die Ernennung eines CDO als Top-Kader setzt ein Zeichen, nach innen wie nach außen.
Weil die Überschneidungen zwischen CDO und CIO genauso wie zwischen CDO und CMO groß sind, können in einem gewissen Rahmen sicherlich auch der CIO oder der CMO den Posten des CDO übernehmen. Das wäre eine Lösung für all jene Firmen, die entweder nicht den passenden Kandidaten für den Posten des CDO finden oder denen die Mittel fehlen, um einen solchen einzusetzen. Voraussetzung ist allerdings, dass sich die CIOs und CMOs in die jeweils fachfremden Wissensbereiche weiterentwickeln und ihren Blick mehr auf das Ganze ausrichten, als das bisher von ihnen erwartet wurde.