Neue IT-Berufe durch digitale Transformation

Die digitale Transformation als treibende Kraft

von - 29.12.2014
Treibende Kraft hinter diesen heiß gehandelten Trends ist die digitale Transformation. Zuletzt gab es eine solch gigantische wirtschaftliche Umwälzung im 18. Jahrhundert mit Beginn der Industrialisierung. Der Unterschied ist, dass die digitale Transformation höchstens wenige Jahrzehnte dauern und alle Branchen durchdringen wird.
Hemmnisse für Innovationen in deutschen Unternehmen: Einer Umfrage des Bundesverbands Digitale Wirtschaft zufolge ist das größte Innovationshemmnis in den Unternehmen fehlende Zeit. Ein Grund mehr, einen Chief Digital Officer ins Unternehmen zu holen.
Hemmnisse für Innovationen in deutschen Unternehmen: Einer Umfrage des Bundesverbands Digitale Wirtschaft zufolge ist das größte Innovationshemmnis in den Unternehmen fehlende Zeit. Ein Grund mehr, einen Chief Digital Officer ins Unternehmen zu holen.
Man mag von diesem Alles-digital-Trend halten, was man will: Die Metamorphose hat längst begonnen und lässt sich nicht mehr stoppen. Die Zukunft ist digital, sie ist binär. Man ist Gewinner oder Verlierer. Wer nicht rechtzeitig reagiert und die digitale Transformation verschläft, der braucht gar nicht mehr aufzuwachen. Die Medienbranche hat das in den zurückliegenden Jahren nachdrücklich zu spüren bekommen.
Als eine der ersten litt die Musikindustrie unter der Digitalisierung. Als Ende der 1990er-Jahre die Computer schnell genug wurden, um im MP3-Format vorliegende Musik live zu dekodieren und abzuspielen, gab es für zahlreiche Musikliebhaber kein Halten mehr. CDs waren innerhalb kürzester Zeit umgewandelt, aufbereitet und als komprimiertes Archiv samt Cover über Peer-to-Peer-Netzwerke verteilt.

Freibeuterei oder digitale Transformation?

Lange begriffen die Plattenlabels gar nicht, was da gerade geschah. Für sie klang das alles nach purer Freibeuterei. Dabei ging es um mehr als nur darum, kostenlos an Musik zu kommen. Es ging auch darum, die Musik in Form von Dateien auf dem Rechner zu haben und sie beliebig auf unterschiedlichen Geräten abspielen zu können. Es ging irgendwie auch um Freiheit. Und diese Freiheit war es, die letztlich die Transformation anstieß.
Stefanie Waehlert, seit Juli 2013 Chief Digital Officer bei TUI Deutschland, zuvor CEO bei Poorworks.
Stefanie Waehlert, seit Juli 2013 Chief Digital Officer bei TUI Deutschland, zuvor CEO bei Poorworks.
(Quelle: TUI Deutschland )
Als eines der ersten Unternehmen überhaupt reagierte Apple auf diesen Wandel. Apple nutzte das Wissen und die Erfahrung aus der Entwicklung im PC-Geschäft, wandte das auf die Musikindustrie an und bot mit dem iPod nicht nur das passende Gerät für rein digital vorliegende Musik. Es lieferte mit dem iTunes Store auch gleich noch die legale Quelle, um die Musik ohne Umweg über CD oder DVD auf den Computer und den iPod zu bringen.  Apple vereinte, was zusammengehörte und was die fortschrittliche Gesellschaft haben wollte. Damit lieferte das Unternehmen den Beweis dafür, dass eben nicht nur Piraterie an den schlechten Umsatzzahlen der Musikindus­trie schuld war, sondern die Industrie selbst. Apple hatte den digitalen Wandel verstanden. Die Plattenfirmen nicht. Apple lieferte eine Innovation. Die Plattenfirmen nicht.
Jahre später akzeptierte auch die Musikindustrie diesen Umstand und stellte sich auf den Paradigmenwechsel ein.
Die Plattenfirmen haben sich umgebaut und ihre Geschäftsprozesse sowie ihr Geschäftsmodell angepasst. Ausschließlich deshalb schafften sie es, neue Entwicklungen und neue Vorlieben beim Musikkonsum zu verstehen und in ihre umgearbeitete Unternehmensstrategie einzufügen.
Streaming-Dienste wie Spotify oder Simfy wurden somit zu einer weiteren Chance, an einer neuartigen Form des Musikkonsums teilzunehmen und Einnahmen abzuschöpfen.
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