Kaufentscheidung

Netzwerk um NAS oder Server erweitern?

Benutzer zentral verwalten oder nur Dokumente im Netz speichern – der Zweck entscheidet, ob ein NAS-System oder ein konventioneller Server besser ist.
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Benutzer zentral verwalten oder nur Dokumente im Netz speichern – der Zweck entscheidet, ob ein NAS-System oder ein konventioneller Server besser ist.
Die Zeiten, in denen in der Firma nur ein einziger PC für die geschäftlichen Transaktionen zur Verfügung stand, sind vorbei. Mittlerweile gibt es auch in kleineren Betrieben mehrere PC-Arbeitsplätze, die einen oder mehrere Drucker, Scanner und andere Peripheriegeräte miteinander teilen. Nicht selten kommt auch noch das Notebook oder das Tablet des Chefs hinzu.
Aufbau eines Netzwerkes mit einem Server: Wenn es darum geht, Anwendungsprogramme und Zugriff sberechtigungen im Netz zentral zu verwalten, spielen Standard-Server unter Windows oder Linux ihre Stärken aus.
Aufbau eines Netzwerkes mit einem Server: Wenn es darum geht, Anwendungsprogramme und Zugriffsberechtigungen im Netz zentral zu verwalten, spielen Standard-Server unter Windows oder Linux ihre Stärken aus.
Es stellt sich daher die Frage, ob weiterhin ein Konglomerat von vernetzten, aber ansonsten einzelnen Computern und Peripheriegeräten zum Einsatz kommen soll – und somit auch künftig die regelmäßigen Backups und die Archivierung der Geschäftsunterlagen den Mitarbeitern obliegt – oder ob man diese Aufgaben besser zentral mit einem NAS-System oder einem konventionellen Server löst.

NAS und Server

Solche tief greifenden Entscheidungen lassen sich professionell nur dann treffen, wenn man einen Blick auf die Techniken wirft, die hinter den unterschiedlichen Lösungsansätzen stecken.
Server-Hardware: Traditionelle Server-Hardware zeichnet sich vor allem durch hohe Leistungsfähigkeit, Redundanz und eine auf die Aufgaben eines Servers ausgerichtete Konfiguration aus.
So ist der klassische Server üblicherweise mit mehreren Netzwerkkarten und einer größeren Anzahl von Festplatten bestückt. Anstelle schneller Grafikkarten werden  meist schnelle Festplatten mit hohem I/O-Durchsatz eingesetzt, die zudem häufig in einem RAID-Verbund gegen Ausfälle gesichert sind.

NAS- versus Server-System

Ob man sich für ein NAS-System oder einen konventionellen Server entscheidet, hängt maßgeblich vom Einsatzzweck ab.

Vorteile

NAS-Server

Konventioneller Server

• einfache Installation und Verwaltung

• freie Auswahl des Betriebssystems

• kann große Datenmenge schnell bereitstellen

• viele Möglichkeiten für weitere Einsatzzwecke, etwa als E-Mail-Server

• zumeist integrierte Backup-Lösung vorhanden

• beliebig und einfach erweiterbar (etwa durch eine schnellere Netzwerkkarte), skalierbar

Nachteile

NAS-Server

Konventioneller Server

• Abhängigkeit vom Hersteller bei Betriebssystem und Firmware

• Für Einsatz und Betrieb sind zumindest grundlegende IT-Kenntnisse notwendig

• keine oder nur wenige Erweiterungsmöglichkeiten

• hoher Wartungsaufwand durch Updates und Patches

• NAS-Systeme nicht skalierbar und mehrere NAS-Systeme in einem Netz sehr schwer zu managen

• höhere Kosten (Server-Hardware plus Betriebssystem)

Der Arbeitsspeicher ist meist großzügig ausgelegt und spezielle Speichermodule, sogenannte ECC-Speicher, sind durch die Berechnung von Parity-Werten auch beim Dauereinsatz besser vor Datenfehlern geschützt. Die Technik, mit deren Hilfe die Festplatten direkt mit den Servern verbunden werden, heißt DAS (Direct Attached Storage), Häufig wird sie auch als Server Attached Storage bezeichnet.
NAS (Network Attached Storage): Hierbei handelt es sich im Prinzip ebenfalls um einen kleinen Server, der aber als fertige Appliance ausgeliefert wird. NAS-Systeme werden vom Hersteller so vorkonfiguriert, dass sie sich einfach und schnell als Datei-Server in das Netzwerk integrieren lassen.
Da eine derartige Lösung in der Regel nicht mit der Leistung aufwarten muss, wie sie von einem Standard-Server aufgrund seiner vielfältigen Aufgaben gefordert wird, sind NAS-Systeme meist auch eher mit schwächeren Prozessoren ausgestattet, beispielsweise aus der Intel-Atom- oder -Celeron-Reihe.
NAS-Systeme gibt es in unterschiedlichen Varianten – angefangen bei kleinen Systemen mit einer Kapazität von 1 bis 2 Terabyte bis hin zu Kapazitäten von 48 Terabyte oder mehr.
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