LAN, WLAN und WAN via Cloud verwalten

Kriterien für die Auswahl

von - 11.05.2017
Aruba Central: Die Präsenzanalyse ist vor allem für Betreiber von Online-Shops interessant.
(Quelle: aruba )
Die Frage, welches cloudbasierte Netzwerkmanagement-Tool zum Einsatz kommen soll, dürfte sich in vielen Unternehmen schnell klären lassen. Aktuell verwalten nämlich fast alle Systeme nur herstellereigene Geräte. Die Cloud-Lösung wird also zwangsläufig vom selben Anbieter stammen, wie die zu verwaltenden Switches, Router und Access-Points. Erschwerend kommt hinzu, dass sich einige der Cloud-Angebote nur mit wenigen ausgewählten Modellen verstehen oder nur mit der aktuellsten Produktgeneration einzusetzen sind. Manche Systeme sind wiederum nur für die Verwaltung von drahtlosen Netzen konzipiert, sodass in diesem Fall Router und Switches nicht mitadministriert werden können.
Bei größeren, heterogenen Netzen, in denen womöglich auch noch ältere Geräte ihren Dienst tun, wird das Netzwerkmanagement aus der Cloud also derzeit nicht flächendeckend einzusetzen sein. Wer allerdings ohnehin einen Systemwechsel plant oder neue Filialen beziehungsweise Gebäude erstmals mit Netzwerkanschlüssen und WLAN-Versorgung ausstatten möchte, hat die freie Wahl und sollte die Möglichkeit eines cloudba­sierten Netzwerkmanagements durchaus in seine Kaufentscheidung miteinbeziehen, selbst wenn er es nicht von Beginn an nutzen möchte. So hält man sich die Option offen, später ohne erneuten Systemwechsel auf ein Cloud-Management umsteigen zu können. „Auch wenn Unternehmen heute nur einfache Konnektivität benötigen, ist es wichtig zu wissen, wie das komplette Angebot des Anbieters aussieht“, rät Martin Scheller, Director Sales für Zentraleuropa bei Aerohive Networks.
Lancom-Chef Koenzen empfiehlt, außerdem darauf zu achten, ob die Systeme einen Pfad zu Software-defined Networking ermöglichen: „Nur wenn SDN ganzheitlich umgesetzt wird – also als SD-WAN, SD-LAN und SD-WLAN in einer zentralen Lösung – , lässt sich das volle Potenzial von Software-defined Networking in Unternehmensnetzen heben.“ Auch sollten Kunden auf möglichst große Wahlfreiheit bei der Netzwerkverwaltung achten: „Die meisten Cloud-Management-Lösungen setzen eigens für sie entwickelte Hardware-Produkte voraus, die (…) nicht autark betrieben werden können“, sagt Koenzen.
Lars Gurow
PR-Manager bei Cisco
www.cisco.com/c/de_de
Foto: Cisco
„Der größte Vorteil von Cloud Managed Net­wor­king besteht in der ver­lässlichen, einfachen und zentralen Verwaltung.“
Wer auf eine der Management-Lösungen setzt, vertraut der Cloud sensible Informationen wie Passwörter und andere Zugangsdaten an. Unter Umständen lässt sich über die Cloud-Verwaltung sogar der Datenverkehr mitschneiden, der über die angebundenen Endgeräte läuft. Um die Datenschutzbedenken der Kunden zu adressieren, bieten viele Hersteller ihre Services aus deutschen oder europäischen Datenzentren an. Auch der Einsatz in einer Private Cloud oder als vor Ort installierte On-Premise-Lösung ist bei einigen Anbietern möglich.
Schließlich ist auch das Thema Ausfallsicherheit von Belang. Server in Cloud-Rechenzentren bieten zwar in der Regel eine höhere Verfügbarkeit als solche in eigenverwalteten Infrastrukturen, der Schwachpunkt liegt aber oft im Internetzugang, für den nur eine Verfügbarkeit von 98 Prozent garantiert wird. „Bei guten Lösungen ist einfach nur das Management während des Ausfalls nicht verfügbar, bei schlechten Lösungen funktionieren die Anwendungen beim Kunden nicht mehr“, differenziert Bintec-elmeg-Manager Wahl.
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