KI macht die Chatbots schlauer

Die Chatbot-Nachfrage wird steigen

von - 04.11.2016
Sind Chatbots also tatsächlich das nächste große Ding oder nur ein vorübergehender Hype? Maximilian Hille von Crisp Research hält Chatbots eindeutig für die Technologie der Zukunft: „Durch viele Anwendungsszenarien und die kurzen Entwicklungszyklen der Anbieter ergeben sich mehr und mehr Möglichkeiten. Auch die diversen Chancen, neue Kunden zu adressieren und zu akquirieren, direkte Initiativen zu starten und die Mitarbeiter mit neuen Technologien für mehr Produktivität auszustatten, deuten darauf hin.“
Van L. Baker
Research VP Mobility, Gartner
www.gartner.com
Foto: Gartner
„Chatbots werden in der Enterprise-Messaging-Workflow-Umgebung eingesetzt, um einen viel effizienteren Zugang zu Informationen zu ermöglichen.“
Olav Strand stimmt zu: „Die Nachfrage nach kognitiven Agenten entwickelt sich rasant. Wir sprechen momentan mit vielen Unternehmen, die den Nutzen solcher Systeme sehen – auch, um die eigenen Mitarbeiter von Routine-Aufgaben zu befreien.“
Der CEO von IPsoft sieht in den Chatbots die Möglichkeit, dem Menschen kreativere und anspruchsvollere Aufgaben zu überlassen. Aus eigener Erfahrung weiß er, dass Groß­unternehmen dem Einsatz kognitiver Agenten insgesamt sehr aufgeschlossen gegenüberstehen, wenn sie deren Potenzial erkennen.
Auch Aspect Software bekommt viel positive Resonanz: „Ich habe in den letzten Monaten mit über 30 Unternehmen in verschiedensten Teilen der Erde gesprochen, und das Interesse ist unglaublich groß – egal in welcher Region und über alle Industrien hinweg“, sagt Tobias Göbel.

Die Chatbots werden kommen

Auch wenn der Chatbots-Trend sich im Enterprise-Bereich noch nicht ganz durchgesetzt hat, sehen viele Experten den Einsatz von Chatbots im Unternehmen als durchaus aussichtsreich für alle Beteiligten an. „Die Vorteile für den Nutzer sind in erster Linie Effizienz, Bequemlichkeit und ein­fache Bedienbarkeit“, betont Van L. Baker, Research Vice President im Bereich Mobility bei Gartner. „Aus der Pers­pektive des Unternehmens sind die Vorteile größere Mitarbeiterzufriedenheit, effizientere Nutzung der Enterprise-Daten und -Ressourcen und die Beschleunigung der Arbeitsabläufe.“
Allerdings wird sich der Umbruch wohl so schnell nicht vollziehen. „Es hat immer eine Zeit gedauert, bis eine neue Plattform angenommen wurde; man denke nur an mobile Apps oder soziale Netzwerke“, sagt Tobias Göbel. David Cruickshank pflichtet ihm bei: „Selbstverständlich werden wir uns nicht von heute auf morgen plötzlich von Chatbots umgeben wiederfinden.“ Es gebe noch genügend Hürden, die überwunden werden müssten. Doch er schätzt die aktuelle Entwicklung als sehr positiv ein: „Es ist offensichtlich, dass die Chatbot-Technologie viele spezifische Bedürfnisse von großen Unternehmen bereits heute adressieren könnte.“
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