Digitale Freiheit fördert Engagement im Job

Ältere Mitarbeiter haben ein schlechtes Image

von - 04.01.2016
Mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) hält Mitarbeiter, die 55 oder älter sind, für digital wenig kompetent, ein Drittel hält sie für unflexibel, wenn es um neue Arbeitsformen geht. Am ehesten wird der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen Flexibilität zugetraut (50 Prozent Nennung). Frömming zufolge ist das ein Mythos: „Digitale Kompetenzen sind keine Altersfrage.“
Hohe Lernbereitschaft: In allen Altersgruppen sind mehr als die Hälfte der in Deutschland Befragten bereit, ihre Freizeit für die Entwicklung digitaler Kompetenzen zu opfern.
Hohe Lernbereitschaft: In allen Altersgruppen sind mehr als die Hälfte der in Deutschland Befragten bereit, ihre Freizeit für die Entwicklung digitaler Kompetenzen zu opfern.
Tatsächlich unterscheiden sich die Altersgruppen kaum, wenn es um den Einsatz digitaler Technologien und Medien geht. So geben beispielsweise 44 Prozent der über 55-jährigen Befragten aus Deutschland an, für das Designen und Erstellen von mobilen Applikationen geschult oder zumindest dazu beraten worden zu sein, ebenso viele wie in der Altergruppe von 35 bis 44. Bei den Befragten im Alter von 45 bis 54 Jahren sind es 46 Prozent und bei den Teilnehmern zwischen 18 und 24 sogar nur 38 Prozent. Nur die Altersgruppe 25 bis 34 liegt mit 52 Prozent zustimmenden Antworten etwas über dem deutschen Durchschnitt von 45 Prozent.
Ganz ähnlich sieht es bei der Bereitschaft zur Weiterbildung aus. 56 Prozent der über 55-Jährigen würden dafür ihre Freizeit opfern, über alle deutschen Umfrageteilnehmer hinweg sind es 59 Prozent. Hier liegt Deutschland im Ländervergleich etwas zurück. Auf die Gesamtzahl der 5700 Befragten bezogen gaben 64 Prozent an, auch außerhalb des Jobs ihre digitalen Kompetenzen weiterentwickeln zu wollen.
Etwas ausgeprägter sind im Übrigen die Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Während nur 39 Prozent der weiblichen Befragten aus Deutschland sich mit dem Design beziehungsweise der Erstellung von mobilen Apps auseinandersetzen, sind es bei den Männern 50 Prozent. Nur 54 Prozent der befragten Frauen sind zur Weiterentwicklung ihrer digitalen Kompetenzen außerhalb der Arbeitszeit bereit, bei den Männer sind es 62 Prozent. Kaum Unterschiede zwischen Ländern, Altersgruppen und Geschlechtern gibt es beim Wunsch nach mehr Trainings im Job. Mehr als die Hälfte aller Befragten (54 Prozent) wünscht sich, dass Arbeitgeber hier mehr investieren.

Fazit

Digitale Kompetenz gehört heute über alle Länder, Unternehmensgrößen und Altersgruppen hinweg zum Alltag. Nur scheinen in den Firmen Potenzial und Sprengkraft dieser Entwicklung nicht so recht erkannt zu werden. Wenn fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer angibt, beim Einsatz digitaler Technologien am Arbeitsplatz gebremst statt gefördert zu werden, ist das ein alarmierendes Signal. Firmen verlieren nicht nur Produktivität, sie laufen auch Gefahr, unzufriedene Mitarbeiter in die innere Kündigung zu treiben. Die Transformation muss dabei im gesamten Unternehmen stattfinden, sowohl was die Prozesse als auch was die Kommunikation angeht, sagt Frömming: „Die Mitarbeiter haben hier klare Erwartungen.“
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