Container versus Virtualisierung

VMs stoßen an Grenzen

von - 23.05.2017
Doch mit der Anzahl von VMs in einem Rechenzentrum er­höhen sich auch die Anforderungen an Management und Speicherkapazität. Nicht zufällig spricht VMware von sich selbst heute als von einem „führenden Unternehmen für Cloud-Infrastruktur und Business Mobility“. Denn rund um das ursprüngliche Virtualisierungsszenario gibt es inzwischen ein breites Spektrum an Software-defined-Lösungen für Storage, Networking oder sogar das ganze Rechenzentrum.
Die Größe einer VM beträgt in der Regel mindestens 50 Gigabyte. Der resultierende Overhead führte bei Providern und Großkonzernen wie Google, Netflix oder Twitter dazu, andere Möglichkeiten zu entwickeln. Am bekanntesten sind die Open-Source-Container von Docker. Laut der erst 2013 gegründeten Firma besteht ein Container-Image aus einem „schlanken, eigenständigen, ausführbaren Paket eines Stücks Software, das alles für seine Lauffähigkeit umfasst: Code, Runtime, System-Tools (…).“
Ein eigenes Betriebssystem im Container ist – anders als in einer VM – nicht erforderlich. Verschiedene isolierte Systeme laufen im Host-Betriebssystem und teilen sich seine Ressourcen. Deshalb können viel mehr Container auf der gleichen Infrastruktur laufen, was jedoch wiederum Orchestrierungswerkzeuge wie Kubernetes oder Rocket (CoreOS) erfordert. Gleichzeitig erhöht sich die Anfälligkeit gegen Hacker-Attacken.
Bereits von einem Abgesang von VMs (oder gar von VMware) zu sprechen, wäre dennoch ziemlich übertrieben. VMware hat nämlich reagiert und bietet nun Container an, die in einer eigenen VM laufen. Unternehmen sollten genau überlegen, wann sie sich für VMs entscheiden und wann für Container. Container werden heute gern für DevOps und für Continuous Delivery von Software eingesetzt, während VMs bei großen Applikationen die Nase vorn haben.
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