WLAN-Technologie

MegaMIMO 2.0 verspricht dreifache Geschwindigkeit

von - 29.08.2016
Geschwindigkeit auf Tacho
Foto: Olivier Le Moal / Shutterstock.com
Mit MegaMIMO 2.0 haben Forscher eine neue WLAN-Technologie entwickelt, die nicht nur die WLAN-Geschwindigkeit um den Faktor drei erhöhen, sondern auch die Reichweite erheblich verbessern soll.
Die Drahtlos-Revolution: Vor allem in Städten kommen sich oft mehrere WLAN-Netze gegenseitig in die Quere und behindern die Übertragung. Denn je mehr Nutzer über ein und dieselbe Frequenz funken, desto schwächer werden Übertragungsraten, weil Spektrum und Ausweichmöglichkeiten auf engem Raum begrenzt sind.
Für Abhilfe soll nun eine neue WLAN-Technologie von Forschern des Massachusetts Institute of Technology (MIT) sorgen. Diese stellt eine Weiterentwicklung der MIMO-Technik (Multiple Input Multiple Output) dar, die in ihrer Multi-User-Variante beispielsweise in der neuen Fritzbox 7580 zum Einsatz kommt. Hierbei kann ein Router oder Access Point Datenpakete an mehrere Clients gleichzeitig schicken. Die Funkkanäle werden dadurch schneller wieder frei. Auch Mobilfunkstandards wie LTE nutzen diese Technik. Gerade angesichts der zusätzlichen Frequenzbelegung mit WLAN und LTE wird es aber immer enger in den häufig genutzten Frequenzspektren.
Die Wissenschaftler des Computer Science and Artificial Intelligence Lab (CSAIL) gehen mit ihrer Lösung einen Schritt weiter. Das Problem des vollen Spektrums wollen sie mit einem Software-Algorithmus namens MegaMIMO 2.0 umschiffen, der bereits marktreif sein soll. MegaMIMO 2.0 werde dabei die Signale der einzelnen Antennen synchronisieren und so die Frequenzauslastung ausbalancieren. Die Leistung und die Reichweite des WLANs sollen sich dadurch spürbar verbessern. In einem ersten Versuch mit vier Clients und vier 2-Stream-Basisgeräten konnten die Forscher gegenüber herkömmlichem MIMO-WLAN bereits eine Verbesserung um 260 Prozent erzielen.

Upgrade per Firmware und neuen Basisgeräten

Bis sich MegaMIMO 2.0 am Markt etablieren wird, gilt es allerdings noch einige Hürden zu meistern. In Firmennetzwerken müssten vor allem Access Points ausgetauscht werden, weil die Infrastruktur dort primär LAN-basiert ist. Privatanwender werden hingegen neben einem aktuellen Router mit dem dazugehörigen Firmware-Upgrade auch auf zusätzliche Basisstationen angewiesen sein, um den Drahtlos-Turbo zu nutzen.
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