Die Hashtag-Inflation
Teils fehlendes Verständnis
von Helmut van Rinsum - 27.11.2015
In manchen Fällen stört dies die Marken nicht einmal - weil es nur darum geht, einen Begriff im Markt neu einzuführen. Der Hashtag fungiert dann quasi als Ausrufungszeichen. Bei der Opel-Kampagne #umparkenimkopf war das so oder auch bei der Einführung der #veggieschnitzel von Rügenwalder Mühle.
Sebastian Franz von Elbkind: "Es fehlt noch das Verständnis für die Funktionsweise der Hashtags. Viele haben den Sinn noch nicht ganz verstanden".
(Quelle: Elbkind )
"Dabei ist es eine tolle Möglichkeit, die User untereinander zu verbinden" - aber nur, wenn die Voraussetzungen stimmen. Es müsse für den User einen Mehrwert haben, sich damit zu befassen, sagt Franz, "und dazu muss der Hashtag kurz und einprägsam sein".
Mit Hashtag-Kampagnen gegen Reichweitenschwund
Der Marketinggesellschaft der Bayerischen Tourismus- und Freizeitwirtschaft ist es gelungen, die User miteinander zu verbinden. Seit Frühjahr 2015 läuft eine Kampagne, in der mal mehr, mal weniger typische Testimonials die Vorzüge Bayerns präsentieren. Verknüpft wurde alles mit dem Hashtag #echteinladend.
"Wir wollten einen Austausch mit den Menschen aus den verschiedenen Regionen erzielen", sagt Jens Huwald, Chef der Bayern Tourismus Marketing. "Das haben wir geschafft." Allein auf Instagram finden sich über 5.000 Beiträge von Usern, die unter dem Hashtag ihre Eindrücke aus Bayern gepostet haben. Diese Bilder sollen stellvertretend für die Vielseitigkeit des Freistaats stehen.
Unter einem Begriff lässt sich also über die unterschiedlichsten sozialen Plattformen hinweg eine Community aufbauen - auch auf Kanälen, denen das eigene Unternehmen bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt hat. Die einzelnen Stränge zu einem Thema werden durch den Hashtag gebündelt. "Kostenlose Reichweiten sind in vielen Social-Media-Netzwerken bereits verschwunden", sagt Huwald. "Eine Hashtag-Kampagne kann hier einen Ausweg bringen."