Smartwatch 2.0

Die Haut als Touchscreen nutzen

von - 23.05.2016
US-Forscher haben eine Smartwatch vorgestellt, die sich über die Berührung der Haut steuern lässt. Eine komplizierte Bedienung über zu kleine Displays gehört damit der Vergangenheit an.
Foto: Carnegie Mellon University
US-Forscher haben eine Smartwatch vorgestellt, die sich über die Berührung der Haut steuern lässt. Eine komplizierte Bedienung über zu kleine Displays gehört damit der Vergangenheit an.
Ein viel zu kleines Touchscreen und fummelige Tasten an der Gehäuseseite – so praktisch Smartwatches auch sind, deren Bedienung macht alles andere als Spaß. Forscher der Future Interfaces Group (FIG) an der US-amerikanischen Carnegie Mellon University haben jetzt eine Lösung für die unpraktische Bedienung der smarten Uhren entwickelt: Sie haben eine Smartwatch vorgestellt, die sich über Berührungen auf der Hand und dem Arm steuern lässt. Das funktioniert sogar, wenn der Arm von Kleidung bedeckt ist.
So funktioniert SkinTrack: Ein Ring überträgt ein elektrisches Signal, welches die Sensoren im Armband der Smartwatch messen und so die Position des Fingers ermitteln.
(Quelle: Carnegie Mellon University)
Die „SkinTrack“ getaufte Technik funktioniert mit kleinen Stromstößen: Der Nutzer trägt am Finger, mit dem die Smartwatch bedient wird, einen kleinen Ring. Dieser überträgt bei der Berührung des Arms ein elektrisches Signal. Dieses messen mehrere Sensoren im Armband der Uhr und ermitteln so die Position des Fingers. Das Ganze soll laut den Forschern selbstverständlich schmerzfrei sein. Der Ring benötigt für jeden Nutzer eine individuelle Konfiguration. Ein Nachteil ist, dass der Akku im Ring sehr klein ist – und bereits nach kurzer Zeit wieder eine Steckdose braucht.
Laut den Forschern erkennt die neue Gestentechnik mit einer Zuverlässigkeit von 99 Prozent, wenn ein Finger mit dem speziellen Ring die Hand berührt. Die Sensoren im Armband ermitteln die Position des Fingers mit einer Genauigkeit von rund 8 Millimetern. Damit sind momentan nur unpräzise Gesten möglich. Wenn der Träger des Rings schwitzt, dann funktioniert die Gestentechnik unzuverlässiger.
Noch handelt es sich bei der vorgestellten Smartwatch um einen Prototypen – es wird wohl noch ein paar Jahre dauern, bis entsprechende Geräte auf den Markt kommen. Aber „SkinTrack“ zeigt, was die Zukunft in Sachen smarte Uhren noch alles bringt.
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