Notrufsäule Handy

Smartphones als Lebensretter

von - 17.05.2016
Notruf am Smartphopne
Foto: vchal / Shutterstock.com
Was früher die orangefarbene Notrufsäule am Straßenrand war, ist heute das Smartphone - ein schneller Weg, um im Notfall Hilfe zu rufen. Dabei helfen Telefonbucheinträge, Notfallpässe, GPS und sogar die Kamera.
Früher wurde im Notfall Hilfe von der Telefonzelle oder einer Notrufsäule aus gerufen. Heute hat nahezu jeder ein Telefon in der Tasche. Moderne Smartphones können dabei nicht nur Helfer alarmieren. Auch wichtige Daten über Angehörige oder den eigenen Gesundheitszustand können auf ihnen gespeichert werden.
Notfalldaten Apple Health
Freier Zugang: In Apples Health-App lässt sich ein Notfallpass für den Lockscreen erstellen.
(Quelle: Apple )
Es ist schnell passiert: Man ist unterwegs - etwa auf Wander- oder Radtour, kommt zu Fall, ist möglicherweise nicht mehr ansprechbar. Wer vorsorgt, kann in seinem Telefon schon Hinweise für Passanten und Helfer speichern. "Beinahe schon obligatorisch sind die sogenannten ICE-Daten auf dem Smartphone", sagt Manolito Leyeza von der Björn-Steiger-Stiftung. Sie beschäftigt sich seit dem Unfalltod ihres Namensgebers im Jahre 1969 mit dem Rettungswesen. ICE steht für "In Case of Emergency", also "Im Notfall". Das können Telefonnummern von Angehörigen sein oder auch Hinweise auf Allergien, Blutgruppe oder mögliche Unverträglichkeiten.
Während Helfer früher leicht an die Telefonbucheinträge oder Notizen herankamen, ist das in Zeiten von Codesperren für Smartphones deutlich schwieriger geworden. Hier liegt die Schwäche des ICE-Systems. Einfach die drei Buchstaben vor einen Telefonbucheintrag schreiben, reicht nicht mehr. Apple hat hier vorgesorgt. Seit iOS 8 können Notfalldaten in der Health-App gespeichert werden. "Neben Kontakten können auch Informationen über chronische Krankheiten oder Medikamentenunverträglichkeit gespeichert werden", sagt Leyeza. Der Vorteil: Der Pass ist auch bei gesperrtem Telefon zugänglich. Unter Android oder Windows Phone kann diese Funktion bislang nur durch zusätzliche Apps nachgerüstet werden.

Ortungsfunktionen erleichtern die Rettung

Häufig kommt es auch vor, dass Menschen in Not gar nicht genau wissen, wo sie sind. Retter haben dann Probleme, sie zu finden. In den Rettungsleitstellen kann häufig zumindest ungefähr bestimmt werden, von wo aus jemand anruft. Während diese Funkzellenordnung in Städten mit vielen Mobilfunksendemasten gut funktioniert, kann ihre Genauigkeit in ländlichen Gebieten laut Manolito Leyeza um einige Kilometer abweichen. Genauer sind die GPS-Empfänger, die mittlerweile in den meisten Smartphones stecken.
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