Smarter Assistent

Amazon Echo kann jetzt auch Deutsch

von - 16.11.2016
Amazon Echo
Foto: Franziska Gabbert
Zwei Jahre nach der Einführung in den USA ist Amazons Smart-Home-Lautsprecher Echo nun auch in Deutschland zu haben. Im Praxistest zeigt sich, wie gut die Anpassung an die deutsche Sprache gelungen ist.
Digitale Assistenten sind auf Smartphones bereits allgegenwärtig. Im iPhone steckt Siri, auf Androiden hört Google Now zu und Cortana beantwortet Fragen von Windows-Phone-Nutzern. Im Smart Home haben sich aber bislang weder Apple noch Google oder Microsoft durchgesetzt.
Für viele Beobachter überraschend landete Amazon mit dem vernetzten Lautsprecher Echo einen Überraschungserfolg - zumindest in den USA. Jetzt kommt das Gerät nach Deutschland. Amazon Echo und sein kleiner Ableger Dot reagieren auf Sprachbefehle und werden von der Online Software Alexa gesteuert. In beiden Modellen stecken jeweils sieben Mikrofone, die in alle Richtungen horchen. Echo hat ordentliche Lautsprecher eingebaut, während der kleine Dot für Musikwiedergabe per Kabel oder Bluetooth an Lautsprecher oder Audiosysteme angeschlossen wird.

Datenschutz-Bedenken

Die beiden Amazon-Geräte müssen im Betrieb ständig online sein, weil sämtliche Inhalte aus dem Netz kommen. Eine Tatsache, die im Vorfeld des Deutschland-Starts Bedenken auslöste. So warnte die Bundesbeauftragte für Datenschutz, Andrea Voßhoff, pünktlich zur Deutschland-Premiere von Echo und Dot vor intelligenten Sprachassistenten, die ständig ihre Umgebung belauschen.
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Das kann der Amazon Echo Lautsprecher

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Wer befürchtet, dass Echo und Dot rund um die Uhr jedes Wort aufnehmen und ins Internet hochladen, sorgt sich unnötig. Die Geräte lauschen nur ständig auf die Schlüsselworte "Alexa", "Echo" oder "Amazon". Erst wenn sie diese Begriffe hören, übertragen Echo und Dot Stimmkommandos an die Amazon-Server - ein grünblauer Leuchtring zeigt, dass Alexa aktiv zuhört. Wer sicher gehen will, dass die Spracherkennung nicht aus Versehen aktiviert wird, kann die Mikrofone per Tastendruck abschalten - dann leuchtet der LED-Ring in Rot. Nach einem erneuten Druck auf die Taste hört Alexa wieder zu.
Amazon lässt sich von den Anwendern allerdings auch das Recht einräumen, dass die Daten gespeichert werden. "Alexa verwendet Ihre Sprachaufnahmen und andere Informationen, einschließlich von Diensten Dritter, um Ihre Fragen zu beantworten, Ihre Aufforderungen zu erfüllen sowie Ihr Erlebnis und unsere Dienste zu verbessern", betont Amazon selbst. Wer sich bei diesem Gedanken unwohl fühlt, kann die Anfragen einzeln oder auch komplett löschen lassen. Ganz große Skeptiker, die dem US-Konzern generell misstrauen, wird auch dieses Versprechen nicht unbedingt überzeugen.
Im Alltag mit Echo und Dot geraten die Datenschutzbedenken aber schnell in den Hintergrund. Die Geräte spielen Musik von Amazon Prime und Spotify oder Hörbücher von Audible ab. Über TuneIn kommen sämtliche Internet-Radiostationen auf den Lautsprecher. Und die Alexa-App kann ein individuelles Nachrichtenprogramm zusammenstellen. Fragt man "Alexa, was gibts Neues?", liest das Gerät aktuelle Nachrichten vor. Dafür stehen Inhalte von Anbietern wie BBC, Deutschlandfunk, Spiegel Online, Tagesschau, Bild oder n-tv bereit. Auch Bundesliga-Nachrichten und Witze beherrscht Alexa. Eine Kostprobe: "Egal wie dicht Du bist - Goethe war Dichter."
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