DHL Paket App

Sicherheitslücke in DHL-Packstationen geschlossen

von - 22.06.2016
DHL Packstation
Foto: defotoberg / Shutterstock.com
DHL hat eine Sicherheitlücke in der App "DHL Paket" geschlossen. Damit hätten sich Unbefugte mit wenig Aufwand Zugang zu Packstationen verschaffen können. Kriminelle hätten das ausnutzen können.
Kriminelle hätten sich mit wenig Aufwand durch eine Sicherheitslücke Zugang zu Packstationen von DHL verschaffen können. Das berichten die Kollegen der Computerzeitschrift "c't". Danach hätten Unbefugte hätten zum Beispiel fremde Pakete kapern oder auch illegal Drogen auf fremde Namen liefern lassen können. DHL hat die Schwachstelle in der Smartphone-App "DHL Paket" inzwischen geschlossen.
Packstation in Gefahr
Wieder sicher: Eine Sicherheitslücke hatte Cyber-Kriminellen Zugang zu Packstation gewährt.
(Quelle: Deutsche Post DHL Group)
Kern des Problems war demnach die vierstellige mTAN, die DHL seit Juni nicht nur per SMS, sondern auch über eine entsprechende App an die Kunden geschickt hatte. Während die Übertragung per SMS als sicher gilt, war die Übertragung der vierstelligen Nummer über die App vergleichsweise einfach abzufangen, da man dafür nur das Login für das DHL-Konto benötigte. "Online-Ganoven, die im Besitz fremder Zugangsdaten waren, kamen auf diese Weise komfortabel an die mTAN", berichtet Heise-Redakteur Roland Eikenberg. Für die zusätzlich benötigte Kundenkarte würden "Kriminelle seit Jahren technisch perfekte Karten-Klone" mit wenig Aufwand produzieren und zum Kauf anbieten.
"Heise online" sei von einem Sicherheitsexperten über die Lücke informiert worden. Die Redakteure konnten die Schwachstelle ohne Probleme bestätigen und informierten daraufhin DHL. Nachdem herauskam, dass in Untergrund-Foren ein Werkzeug zum Ausnutzen der Lücke zum Kauf angeboten wurde, habe DHL die Übertragung der mTAN per App wieder abgestellt, hieß es.
"Wir haben die Push-Funktion für die mTAN in der App derzeit deaktiviert", bestätigte eine DHL-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Man werde die Funktion technisch weiter optimieren, ehe sie wieder in Betrieb genommen wird. Bei Sicherheitschecks habe es keine Hinweise darauf gegeben, dass die mTAN-Übertragung in der App von Kriminellen ausgenutzt worden sei.
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