Sicherheit

Pendler als Datenschutzrisiko?

von Michael Rupp - 23.01.2014
Sicherheit: Pendler als Datenschutzrisiko?
Foto: Iron Mountain
Gefahr für vertrauliche Dokumente droht auf dem Weg von und zur Arbeit: Weit häufiger als vermutet sollen Sitznachbarn ihrem Nebenan unbemerkt über die Schulter schauen.
Persönliche Daten sind nicht nur durch Abhöraktionen von Geheimdiensten und Hackerangriffe in Gefahr, sondern in Bussen, Bahnen und Flugzeugen – ganz ohne Online-Zugriff. Auch abseits technischer Tricks oder digitaler Hilfsmittel lassen sich an diesen Orten nämliche Daten leicht einsehen, indem man seinem am Notebook, Tablet oder Smartphone arbeitenden Sitznachbarn einfach und unauffällig über die Schulter schaut. Betroffen sind nach einer Studie von Iron Mountain vor allem Büropendler, die den täglichen Arbeitsweg für die Bearbeitung von Dokumenten verwenden.
So hoch ist das Risiko von mobiler Bespitzelung.
So hoch ist das Risiko von mobiler Bespitzelung.
(Quelle: Iron Mountain )
Über die die Hälfte der deutschen Büropendler gaben in der im Vorjahr durchgeführten Untersuchung an, ihren Sitznachbarn schon beobachtet zu haben, um zu erhaschen, an was dieser gerade arbeitet. Mehr als jeder Zehnte hat dabei schon einmal Einblick in vertrauliche Informationen bekommen. Angesichts der zunehmenden Nutzung mobiler Endgeräte in öffentlichen Verkehrsmitteln für Privat- und Geschäftszwecke lassen sich darauf angezeigte Daten oft leicht ausspähen.
Die hierzulande beliebtesten Orte, um fremde Arbeitsdokumente einzusehen, sind Züge (49 Prozent) und Flugzeuge (32 Prozent). Busse (20 Prozent) und U-Bahnen (10 Prozent) liegen deutlich dahinter. Und: Nicht nur digitale Daten, sondern auch Papierinformationen sind gefährdet.

Fazit

Ob aus Langeweile oder Neugier: Einen Blick auf den Bildschirm des Platznachbarn hat sicher schon jeder erhascht, der dazu die Möglichkeit hatte. In den meisten Fällen beschränkt sich das Hingucken allerdings auf einen kurzen Moment, sodass das Risiko tatsächlicher und nachhaltiger Datenspionage in der Regel wohl verschwindend gering ist. Zudem hat es der Nutzer von Dokumenten selbst in der Hand, welche Daten er bearbeitet.
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