Leasing-Rechner für Spionage missbraucht

Entwickelt wurde die Software PC Rental Agent von der inzwischen insolventen Firma DesignerWare. Damit können Rechner wieder gefunden oder bei Vertragsbruch aus der Ferne gesperrt werden. Nun aber berichtet die amerikanische Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC), dass sieben Verleihfirmen dabei erwischt worden sind, wie sie darüber ihre Kunden ausspioniert haben.

Über die seit 2007 integrierte Funktion "Detective Mode" verschickte das Programm im Zwei-Minutentakt persönliche Daten des PC-Mieters an die Verleihfirmen. Die Firmen sammelten Tastatureingaben Passwörter, Dokumente, Bankdaten, E-Mails und vieles mehr. Über ein gefälschtes Registrierungsfenster, etwa für Windows oder Microsoft Office, wurden Nutzer aufgefordert, Name, Adresse und Telefonnummer einzugeben. Auch hier ging es darum, Daten über den jeweiligen Nutzer des PCs zu sammeln.

PC Rental Agent macht fortlaufend Sreenshots von der Rechneroberfläche und filmt die ahnungslosen Nutzer auch noch mit der Webcam. Dabei sollen auch heimliche Aufnahmen von sexuellen Akten und unbekleideten Kindern an Dritte weitergegeben worden sein.

Das FTC hat mit den Betreibern vereinbart, dass sie die Funktion "Detective Mode" im Programm deaktivieren müssen. Weiter dürfen sie keine Außenstände mehr über den Handel mit Daten eintreiben. Dies werde die nächsten 20 Jahre überwacht. Eine Strafverfolgung ist wahrscheinlich nicht ohne weiteres möglich, da die Software selbst an sich nicht illegal ist. Es soll allerdings bereits eine Klage in Illinois geben.

Bereits im August 2011 soll die Schnüffelsoftware auf weltweit 420.000 Rechnern installiert worden sein. Vertrieben wurde sie von mehr als 1.600 Mietkauf-Firmen in den USA, Kanada und Australien.