Identitätsdiebstahl kann teuer werden

Folgen von Identitätsdiebstahl

von - 15.04.2016
Doch was, wenn das alles nichts hilft? "Gefährlich ist Identitätsdiebstahl, weil er oft erst später auffällt", sagt Christoph Meinel. Bis Mahnungen für nicht bezahlte Rechnungen auftauchen, kann zum Beispiel einige Zeit vergehen. Und auch zwischen Kauf und Kreditkartenabrechnung liegen oft ein paar Wochen.
Im schlimmsten Fall ist es darum umso wichtiger, schnell zu handeln. Nicht nur, um die Kontrolle über geknackte Accounts zurückzubekommen, zum Beispiel mit einem neuen Passwort und dem Sperren der Kreditkarte. "Entscheidend ist vor allem, Strafanzeige zu erstatten", rät Rechtsanwalt Thomas Feil aus Hannover. "Denn häufig ist es bei Identitätsdiebstahl sehr schwer, herauszufinden, was überhaupt passiert ist." Bei der Anzeige erstellt die Polizei aber eine sogenannte Ermittlungsakte, die wertvolle Informationen enthält. Falsche Einträge auf Kreditkartenrechnungen lassen sich anschließend zurückbuchen, Einkäufen können Betroffene beim Händler widersprechen.

Nach Identitätsdiebstahl an Schufa denken

Mahnungen und Inkasso-Vorgänge nach einem Identitätsdiebstahl führen häufig zu einem negativen Schufa-Eintrag. "Man muss das deshalb ganz bis zu Ende abfrühstücken", rät Rechtsanwalt Thomas Feil aus Hannover. "Auch wenn es lästig ist." Am besten beantragen Betroffene eine kostenlose Schufa-Datenübersicht. Finden sich unverschuldete Negativeinträge, sollte man widersprechen. Beim Beweis des Identitätsdiebstahls können die Informationen in der Ermittlungsakte eine große Hilfe sein. Aus dem gleichen Grund rät Feil auch, E-Mails und Daten rund um den Identitätsdiebstahl zu archivieren: "Viele Betroffene löschen in Panik erstmal den Inhalt ihrer Rechner. Oft gehen dabei aber wichtige Informationen verloren."
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