Deutsche bei Internet-Sicherheit nachlässig

Obwohl die Bedrohung durch Viren größer als je zuvor ist und die Abhörskandale in aller Munde sind, nehmen es die Deutschen dennoch nicht so genau beim Thema Computer- und Internet-Sicherheit. Das hat die Studie "Daten & Schutz 2013" ergeben, die vom GfK-Verein unter 1500 hiesigen Internet-Nutzern durchgeführt wurde.

Bei den passiven Schutzmechanismen wie Virenscanner (verwenden 72 Prozent aller Nutzer), Firewalls (59 Prozent) oder in E-Mail-Clients integrierte Spam-Filter (49 Prozent) sind die deutschen Computeranwender noch relativ gut dabei – wobei die Tatsache, dass 28 Prozent alle Befragten ohne Virenschutz auskommen, schon sehr bedenklich stimmen sollte.

Wenn es dagegen um aktive Schutzmaßnahmen geht, sinkt die Bereitschaft der befragten Nutzer zur Durchführung entsprechender Aktivitäten dramatisch: nur 29 Prozent löschen regelmäßig die Cookies in ihrer Browser-Software, 25 Prozent setzen auf komplexe Passwörter und gerade mal 10 Prozent verwenden separate E-Mail-Adressen für Gewinnspiele oder Unterhaltungsseiten. Die Bereitschaft zu passiven wie aktiven Maßnahmen steigt dabei mit der Nutzungsdauer: So setzen 77 Prozent der Vielsurfer einen Virenscanner ein, während bei den Gelegenheitsnutzern, die nur einmal pro Monat surfen, nur 55 Prozent über ein Anti-Virus-Programm verfügen.

Der effektivste Schutz vor Missbrauch und Infektion besteht im generellen Verzicht auf gefährdete und/oder fragwürdige Internet-Angebote. So nehmen 55 Prozent der Befragten Abstand von Online-Gewinnspielen, während 22 Prozent trotz des hohen Risikos weiterhin unbeschwert soziale Netzwerke nutzen.

In Zeiten von NSA-Affäre und historisch hoher Malware-Bedrohung verwundert es sehr, dass die Deutschen beim Thema Computer-Sicherheit so extrem nachlässig agieren.