Sicherheit

Brille gegen biometrische Gesichtserkennung

von - 24.01.2013
Brille gegen biometrische Gesichtserkennung
Ein japanisches Forscher-Duo hat eine Infrarot-LED-Brille entwickelt, die es 3D-Gesichtsscannern unmöglich macht Personen zu identifizieren. Noch ist allerdings unklar, ob sie vermarktet wird.
Die technische Gesichtserkennung zählt zu den biometrischen Verfahren und dient der Identifikation oder Verifikation natürlicher Personen. Zu ihrem Einsatzgebiet zählen die Sicherheitstechnik, Strafverfolgung, Forensik sowie Zutrittskontrollen zu sicherheitsempfindlichen Bereichen. Die maßgebliche Erfassung der biometrischen Daten basiert beispielsweise bei der Verwendung elektronischer Reisepässe auf dem internationalen Standard ISO/IEC 19794-5. Daneben setzt sich die Gesichtserkennung aber auch im privaten Bereich, etwa in sozialen Netzwerken durch. Auch Digitalkameras bieten bereits die dafür notwendigen Algorithmen.
Doch nun könnte die Erfindung von Isao Echizen, Professor am japanischen Tokio Institute of Technology und Seiichi Gohshi, Professor an der Kogakuin der Universitäten, Anhängern der Totalüberwachung ein Schnippchen schlagen. Das Duo entwickelte laut slate.com eine Art Brille, die die Auswertung biometrischer Daten verhindert. Die sogenannte Privacy Visor base kann anscheinend die CMOS- und CCD-Sensoren in modernen Digitalkameras austricksen. Das geschieht durch kleine Infrarotdioden an strategisch günstigen Punkten. Die Brille blendet damit die Bildsensoren, die mindestens dreimal empfindlicher sind als die Augen eines Menschen. Durch die Blendung der digitalen Sensoren ist eine biometrische Identifikation nicht mehr möglich. Das Gesicht erscheint unscharf und wie verpixelt. Im japanischen Fernsehen TV-Tokyo gibt es ein kurzes Video, das die Funktion demonstriert.
Noch ist unklar, ob der Privacy Visor in Produktion geht. Im Blog Slate.com heißt es allerdings, dass nicht benannte Unternehmen bereits Interesse an der Entwicklung einer kommerziellen Version zeigen. Geplant sei, dass die Brille nicht wie im Vorführmodell von Strom oder LED abhängig bleibt, sondern das Licht über spezifische Wellenlängen reflektieren soll. Sie soll außerdem weniger als einen Dollar kosten, damit auch arme Menschen sich vor der der biometrischen Überwachung schützen können.
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