Neue Nutzungsbedingungen

Skype speichert und kontrolliert Nachrichten

von - 03.03.2014
Der Voice-over-IP- und Messaging-Dienst Skype ändert Ende März seine Nutzungsbedingungen. Skype speichert künftig Ihre Nachrichten und kontrolliert, ob Sie anstößige Nachrichten und Bilder versenden.
Der Voice-over-IP- und Messaging-Dienst Skype ändert Ende März seine Nutzungsbedingungen. Skype speichert künftig Ihre Nachrichten und kontrolliert, ob Sie anstößige Nachrichten und Bilder versenden.
Ende Februar erhielten Nutzer von Microsofts Voice-over-IP- und Messaging-Dienst Skype eine E-Mail mit dem Hinweis, dass sich die Nutzungsbedingungen in 30 Tagen ändern, also Ende März. Die wichtigsten Änderungen: Skype darf künftig übertragene Nachrichten speichern und kontrollieren, dass Sie keine anstößigen Inhalte versenden.
Die Informations-Mail von Microsoft mit den Änderungen der Nutzungsbedingungen war grundsätzlich fast mustergültig: Sämtliche Neuerungen wurden deutlich gekennzeichnet, so dass alle Änderungen zu den bisherigen Nutzungsbedingungen sofort ersichtlich sind.
Doch mit den neuen Nutzungsbedingungen nimmt sich Microsoft viel Rechte heraus: „Ebenso haben wir klargestellt, dass Nachrichten und Inhalte, die Sie über die Messaging-Funktionen von Skype übertragen, auf Skype-Servern gespeichert werden können, damit Sie geräteübergreifend Nachrichten synchronisieren und ansehen können.“ Das heißt im Klartext: Nachrichten, die Sie über Skype austauschen, landen unter Umständen auf irgendwelchen Servern von Microsoft. Was mit den Nachrichten dort passiert, weiß nur Microsoft.
Was aber nur wenige wissen: Unter Umständen laden Ihre Nachrichten auch jetzt schon auf den Servern von Skype. Das ist etwa der Fall, wenn Sie eine Nachricht an einen Skype-Nutzer versenden, der zu diesem Zeitpunkt nicht angemeldet ist. Dann wird die Nachrichten bei Microsoft bis zu 30 Tage lang zwischengespeichert und dem Empfänger beim erneuten Anmelden angezeigt.

Überprüft Skype Ihre Nachrichten?

Eine weitere Neuerung in den Nutzungsbedingungen: „Skype kann im Rahmen unserer Bemühungen, die Software, die Produkte und die Skype-Websites und unsere Kunden zu schützen (...), im eigenen Ermessen Sofortnachrichten, SMS, Videos, Medien oder andere Kommunikationen blockieren oder deren Zustellung auf sonstige Weise verhindern.“
So darf man über Skype zum Beispiel keine illegale Software versenden oder „unangebrachte Bilder (z. B. Darstellungen von Nacktheit, Brutalität und Pornografie) hochladen, herunterladen oder versenden“. Zwar durfte man Skype auch bislang schon nicht für illegale Dinge nutzen – doch die neuen Nutzungsbedingungen legen noch einmal deutlich fest: „Wir können Sie dazu auffordern, Inhalte zu entfernen, wenn diese gegen die vorliegenden Bestimmungen oder das Gesetz verstoßen.“
Man muss daher davon ausgehen, dass zwar bei Skype niemand sitzt, der alle Nachrichten und Bilder überprüft – aber eine automatisierte Überprüfung von Nachrichten und Bildern anhand von beispielsweise Schlüsselwörtern könnte durchaus stattfinden.
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