Umstrukturierung

Evernote entlässt 13 Prozent der Mitarbeiter

von - 02.10.2015
Entlassungen bei Evernote
Foto: Shutterstock/VGstockstudio
Neue Besen kehren besser: Der frisch ernannte neue CEO von Evernote beendet Nebenprodukte und fokussiert das Unternehmen wieder auf die Kernbereiche.
Evernote galt lange Zeit als eines der heißesten Internet-Startups, auf dessen Dienste kaum jemand verzichten wollte. Nun hat der erst im Juli frisch ernannte CEO und ehemalige Google-Manager Chris O’Neill rund 47 Entlassungen angekündigt. Das entspreche 13 Prozent der Belegschaft, schreibt O’Neill in einem Blog-Post. Außerdem schließt der neue Evernote-Chef die Niederlassungen in Moskau, Singapur und Taiwan.
Eingestelltes Evernote Food
Nicht mehr verfügbar: Die Consumer-App Evernote Food wurde bereits im September dieses Jahres eingestellt.
(Quelle: Evernote )
Er glaube, dass ein kleineres Team das Unternehmen zu Wachstum und Expansion führen könne, schreibt O’Neill. Man werde sich in den kommenden Monaten auf die Kernbereiche Notizen, Synchronisation und Suche konzentrieren. Randthemen werde man nicht mehr weiter verfolgen. Welche das sind, sagte O’Neill nicht. Vor etwa einer Woche stellte das Unternehmen aber bereits die Weiterentwicklung von „Evernote Food“ ein, einer App zur Verwaltung von Kochrezepten.
Evernote verfolgt ein Freemium-Modell, bei dem die Basisdienste kostenlos sind. Laut O’Neill hat das Unternehmen mehrere Millionen Premium-Nutzer, die bis zu 40 Euro pro Jahr zahlen, und mehr als 20.000 Firmen als Kunden. Die Zahl neuer zahlender Kunden sei 40 Prozent höher als noch vor einem Jahr. Warum es dann aber überhaupt zu Entlassungen von mehr als zehn Prozent der Mitarbeiter kommen musste, lässt O’Neill offen.
Auch andere Führungspositionen wurden in diesem Jahr neu besetzt: Im Juni ernannte das Unternehmen mit Linda Kozlowski einen neuen COO und im März mit Jeff Shotts einen neuen CFO. Der bisherige CEO und Gründer des Unternehmens, Phil Libin, bleibt Vorsitzender des Aufsichtsrats.
Vor mehreren Jahren wurde das Unternehmen laut Wall Street Journal mit mehr als einer Milliarde US-Dollar bewertet. Wie diese Bewertung heute aussieht, ist nicht bekannt.
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