Diskrepanz zwischen Händlern und Kunden

Die vom Kölner Institut für Handelsforschung in Auftrag gegebene Studie "Payment im E-Commerce - Der Internetzahlungsverkehr aus Sicht der Händler und der Verbraucher" hat erstaunliche Diskrepanzen zwischen den Angeboten der Online-Händler und den Wünschen der Verbraucher zu Tage gefördert.

Die meisten Kunden von Online-Shops würden am liebsten per Rechnung bezahlen – was den Händlern allerdings angesichts der aktuellen Zahlungsmoral zu riskant erscheinen dürfte, denn lediglich die Hälfte der deutschsprachigen Online-Shops bietet diese Zahlungsart an. Auf der Beliebtheitsskala der Händlerseite steht wenig überraschend die Vorkasse ganz oben – eine bei den Kunden überaus unbeliebte Zahlungsmethode, die gerade mal jeder achte der befragten Online-Shopper überwiegend nutzt. Bei der Zahlung über den Dienstleister PayPal sind sich Händler und Kunden dagegen einig – bei beiden Gruppen belegt diese Option den zweiten Platz. Ebenfalls sehr beliebt bei Online-Käufern ist das Lastschriftverfahren, das bei den Händlern mit 40,7 Prozent abgeschlagen auf Platz 8 landet. Die schnelle Sofortüberweisung steht in der Händlergunst auf Platz 3, während nur 20 Prozent der Kunden diese Art des Zahlungsverkehrs bevorzugen.

Interessant sind die Unterschiede zwischen den deutschsprachigen Ländern: Während die Diskrepanzen in Deutschland am deutlichsten ausfallen, besteht in Österreich und der Schweiz weitgehend ein Konsens zwischen Online-Shops und deren Kundschaft. In diesen beiden Ländern genießt auch die Kreditkartenzahlung eine wesentlich höhere Akzeptanz als in Deutschland.

Als Basis für die Studie wurden insgesamt 1970 Internetnutzer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie 901 Online-Händler aus Deutschland online befragt.

Kein Wunder, dass hierzulande in vielen Online-Shops die von vielen Kunden bevorzugte Zahlungsmethode nicht verfügbar ist – deutsche Internet-Händler und Online-Shopper haben weitgehend unterschiedliche Vorstellungen davon, wie im Web bestellte Waren zu bezahlen sind. Eine Ausnahme bildet lediglich das auf beiden Seiten gleichermaßen beliebte PayPal.